Nico Rosberg will sich selbst nicht als Stadtkurs-Spezialist bezeichnen, aber sein Williams scheint so etwas zu sein. "Es gibt hier enge Kurven, ähnlich wie in Montreal und Monaco und daher liegt es unserem Auto auf jeden Fall besser. Wie gut, weiß ich auch nicht, weil ich glaube, die anderen haben Fortschritte gemacht. Ich erwarte uns aber besser als in den anderen Rennen", erklärte der Deutsche am Donnerstag.

Sollte es wunschgemäß laufen, dann würde Rosberg im Qualifying die Top Ten schaffen und im Rennen dann Punkte holen. Die Stärken seines Autos in langsamen kurzen Kurven konnte er auch verteidigen, als er darauf angesprochen wurde, dass es in Valencia ebenfalls schnelle Kurven gibt, die lange sind. "Dort steckt nicht die Zeit drin", sagte er und blieb weiter überzeugt davon, dass sein Auto gut laufen wird. Zuversicht hat ihm auch seine Zeit am Simulator gegeben, wo er eine 1:38.0 gefahren ist - die berechnete Zeit für die Strecke ist 1:37. "Mein Williams lief auf dem Computer sensationell."

Überholen wird schwierig

Rosberg musste aber einräumen, dass es am Freitag nun darum gehen werde, die Strecke wirklich kennen zu lernen. "Das sollte kein Problem sein. Es dauert ein paar Runden, aber es wird eine Herausforderung, was nett ist." Das Rundherum hat sich der Williams-Pilot schon genauer angesehen und fand das Ambiente toll. "Ich denke, es ist wirklich klasse hier. Am Hafen ist es toll", betonte er und rechnete mit einem großartigen Wochenende. Besonders viele Probleme mit sich verkeilenden Autos erwartete er weniger, dafür Schwierigkeiten beim Überholen. "Es ist auf den Geraden auch etwas kurvig. Da könnte es sein, dass es schwer ist, zu überholen. Ich muss mir das anschauen, aber es ist auf Straßenkursen sowieso nicht einfach."

Dass der Trend hin zu Stadtkursen geht, scheint Rosberg trotz dieses Überhol-Dilemmas aber nicht besonders zu stören. "Es kommt auf die Sicherheit an. Wenn die Strecke sicher ist, dann ist es OK. Dann macht es auch Spaß. Es ist auch für die Formel 1 gigantisch, in der Stadt zu sein."