Überlegener Meister in der Formel BMW 2004. Das ist der einzige Titelgewinn, der neben dem Namen von Sebastian Vettel steht. Trotzdem wird der Toro Rosso-Pilot schon seit seinem F1-Einstieg als kommender Weltmeister und Superstar gehandelt, der Begriff vom "Baby Schumi" hatte sich in den Boulevardmedien schnell eingebürgert. Bestzeiten in den ersten Freien Trainings für BMW Sauber, ein Punkt im ersten Rennen für das gleiche Team und dann starke Ergebnisse für Toro Rosso.

Di Resta hält sich für besser

Nur einer ist von Vettel gar nicht überzeugt. "Sebastian Vettel hätte nicht vor mir in der Formel 1 sein dürfen", sagte Mercedes DTM-Pilot Paul di Resta der Sport Bild. "Es hilft halt, wenn man vom europäischen Festland oder aus dem Mittleren Osten kommt."

Di Resta kennt Vettel aus der Formel 3 EuroSerie, die der Schotte gewann, Vettel wurde nur Zweiter. Dennoch kam Vettel über BMW und Red Bull in die Formel 1.

Kommender Weltmeister

Im Gegensatz zu di Resta hat Vettels Noch-Arbeitgeber Gerhard Berger eine andere Ansicht. "Vettel wird eines Tages Weltmeister, da bin ich mir sicher", sagte Berger im Interview mit der Sport Bild. "Nicht nur weil er den nötigen Speed hat." Den haben andere auch. "Der Bursche ist einfach weit über dem Level, den er durch seine geringe Erfahrung haben dürfte."

Sieht so der nächste deutsche Weltmeister aus?, Foto: GEPA
Sieht so der nächste deutsche Weltmeister aus?, Foto: GEPA

Vettel sei gut am Lenkrad und beim technischen Feedback. Er wisse genau, wann und warum er langsam gefahren sei. Er sei sogar besser als Berger im gleichen Alter. "Ich sag immer, der Sebastian sieht aus wie 15, ist 21 und denkt wie ein Dreißigjähriger."

Suche nach dem nächsten Vettel

Umso schmerzhafter ist der Verlust des Talents an das Schwester-Team Red Bull Racing. Berger hatte sich in Vettels zweiter voller F1-Saison 2009 einen Schwung für sein Team erwartet. So muss er auf einen ähnlich guten Nachfolger hoffen, wobei er betont, dass es fast unmöglich sei, erneut so einen Volltreffer zu landen wie bei Vettel.

Rund um den Italien GP im September soll eine Entscheidung über seinen Nachfolger fallen, mögliche Kandidaten sind Sebastien Buemi und Romain Grosjean. Vorher müsse man jedoch abwarten, wohin es Fernando Alonso verschlagen wird. Toro Rosso könne ihn sich nicht leisten. "Obwohl er mit unserem Auto momentan wohl vor Renault fahren würde..."