Beim Ungarn-Wochenende 2007 hatte Lewis Hamilton nach den teaminternen Blockade-Querelen im Qualifying mit dem souveränen Sieg im Rennen mehr als nur ein Trostpflaster erhalten. Ein Jahr später muss sich der Brite mit der umgekehrten - und unglücklicheren - Reihenfolge abfinden: Auf die unangefochtene Pole Position folgte für Hamilton mit verlorenem Start, geplatztem Reifen und Platz fünf eine Pleite im Rennen. Gemildert wurde sie nur den Motorschaden am Dienstwagen jenes Mannes, der am Start scheinbar mühelos an ihm vorbeigezogen war...

"Natürlich bin ich enttäuscht, dass mich Felipe überholen konnte, aber er hat den besseren Job gemacht", gab Hamilton unumwunden zu. Dass Massa seine Führung im Folgenden ausbauen und souverän halten konnte, erstaunte nicht nur so manchen Beobachter: "Die Performance von Ferrari war keine Überraschung. Die Überraschung war aber, dass unsere Pace nicht so war, wie sie hätte sein sollen." So schien Lewis Hamilton schon wie der sichere Zweite, als ihn während des mittleren Stints plötzlich ein Reifenschaden ereilte.

"Zu Beginn hatte ich schon Probleme mit den Reifen. Aber der Plattfuß hatte sich nicht angekündigt. Plötzlich wurde das Auto in Kurve eins auf der linken Seite instabil und ich dachte schon, ich hätte einen Fehler gemacht", berichtete der seit jeher nicht für eine Reifen schonende Fahrweise bekannte Hamilton. "In der zweiten Kurve habe ich dann begriffen, was passiert war." Es folgten lange vier Kilometer bis zum unplanmäßigen Boxenstopp - und eine Aufholjagd zurück auf Rang fünf.

Dank des Pechs seines brasilianischen Rivalen durfte Lewis Hamilton die Meisterschaftsführung behalten - und baute sie sogar um einen Punkt aus. "Im letzten Jahr habe ich auf ähnliche Weise die Meisterschaft", sieht Hamilton dennoch keinen Grund zum Jubel. Das Ergebnis ist noch das Beste, was wir aus der Situation machen konnten. "Gratulation an Heikki, ich freue mich sehr für ihn."