Nick Heidfeld war sauer, gestikulierte noch vor der Zieldurchfahrt wild im Cockpit. Er fühlte sich von Sebastien Bourdais auf seiner letzten schnellen Runde behindert. Das Ergebnis: Starplatz 16, ausgeschieden in Qualifying 1. "Ich hatte gehofft, dass das so offensichtlich war, dass er dafür direkt eine Strafe bekommen würde und ich doch noch in Q2 rutschen würde", sagte Heidfeld hinterher. Dem war nicht so. Erst nach dem Qualifying sahen sich die Rennkommissare die Szene an und kamen zum gleichen Urteil wie Heidfeld: Bourdais hat den Deutschen behindert, die Folge: fünf Startplätze zurück.

Bourdais selbst war aber auch ohne Strafe nicht mit seinem Qualifying zufrieden. Er kämpfte mit den weichen Reifen. "Sie hatten keinen Grip und ich rutschte nur herum, hatte kein Gefühl für das Auto." Warum, weiß er nicht. "Ich bin enttäuscht, obwohl das Q3 wohl nicht möglich gewesen wäre, konnte ich meine Q1-Zeit im Q2 nicht wiederholen."

Technikchef Giorgio Ascanelli glaubt trotzdem, dass man das Potenzial des Autos ausreizen konnte. Denn Sebastian Vettel fuhr trotz der fehlenden Trainingserfahrung vom Freitag nur knapp am Q3 vorbei. "Das war schade, nur ein paar Hundertstel haben mir gefehlt", sagte Vettel. "Wir können trotzdem zufrieden sein, gerade angesichts der Tatsache, dass ich gestern nur neun Runden gefahren bin." Im Hinblick auf das Rennen ist Vettel etwas pessimistischer. "Ich bin noch keinen Long Run gefahren, aber wir können sicher einen guten Kompromiss finden."