Ich war erstmal gar nicht begeistert heute. Ein Problem war Graining, aber das ging vermutlich vielen Fahrern so, die Reifen körnten teilweise schon am Ende der ersten Runde. Aber vor allem war die Balance des Autos enttäuschend. Nach dem Jerez-Test hatte ich mir mehr versprochen.

Wir haben in beiden Trainings diverse Änderungen am Set-up gemacht, aber sie haben alle nicht viel gebracht. Zum letzten Outing haben wir dann größere Veränderungen vorgenommen, und zum Glück hat sich gezeigt, dass das ein Schritt in die richtige Richtung war. Ich bin froh, dass wir das noch ausprobiert haben, denn jetzt wissen wir viel mehr.

Ich war heute Siebter, Robert Achter, wobei die Zeiten des Freitagstrainings bekanntlich schwer zu werten sind. Übers Wochenende gesehen denke ich, wir werden hier dritte Kraft sein. Ich gehe davon aus, dass nicht nur McLaren, sondern auch Ferrari hier einen Vorteil hat. Im Rennen von Hockenheim waren die Ferrari zwar nicht schneller als wir, aber der enge Hungaroring hat natürlich eine ganz andere Charakteristik.

Starker Verschleiß und kein Überholen

Der Reifenverschleiß ist hier auf dem Hungaroring immer ein Thema. Wir verwenden die weichsten Mischungen von Bridgestone, weil die Strecke ständig wieder versandet und entsprechend wenig Grip bietet. Wir fahren hier mit sehr hohem Abtrieb und konzentrieren uns bei der Abstimmung vor allem auf den Mittelsektor der Strecke mit seinen unterschiedlichen Kurven. Dazu gehört die Kurve fünf, eine lang gezogene Rechtskurve.

Nick war nur mit dem Abschluss des Tages zufrieden., Foto: Sutton
Nick war nur mit dem Abschluss des Tages zufrieden., Foto: Sutton

Wichtig ist auch die letzte Kurve vor Start und Ziel. Das ist eine lange, mittelschnelle Rechtskurve, in der die Balance stark schwankt. Dort wird der linke Vorderreifen extrem belastet. Und natürlich fahren wir die Autos hier mit maximaler Kühlung. Im Kessel des Hungarorings staut sich die Sommerhitze immer ziemlich. Als Fahrer kann man sich da natürlich nicht kurzfristig vorbereiten, sondern muss es sich langfristig antrainiert haben, mit der Hitze klarzukommen. Mir macht das zum Glück sehr wenig aus, und ich schwitze auch nie stark, entsprechend gering ist mein Risiko, zu dehydrieren.

Ich hoffe morgen auf ein gutes Qualifying, zumal es auf dieser engen Strecke praktisch keine Überholmöglichkeit gibt. Und dann bin ich gespannt auf Sonntag. In den vergangenen beiden Jahren stand ich hier jeweils auf dem Podium. Der Hattrick wäre natürlich super - aber, wie gesagt, ich sehe uns hier nur als dritte Kraft, von daher rechne ich nicht damit.