In Istanbul waren es noch streunende Hunde die für so manche unliebsame tierische Begegnung sorgten. Im kanadischen Montreal sorgen etwas kleinere Tiere für Besorgnis, nämlich Murmeltiere. Schon vorsorglich wurden in der Umgebung um die Rennstrecke Fallen für die kleinen Nager aufgestellt.

Dabei ist die Gegend um Montreal eigentlich ein Paradies für Murmeltiere. Im Einklang mit den Bewohnern sonnen sie sich gerne und leben in Frieden mit Läufern und Radfahrern. Doch einmal im Jahr passiert es, da kommen diese großen LKW die Monster in ihren Bäuchen beherbergen. Krach und Lärm ist in diesen Tagen stets vorprogrammiert und so jährt sich auch in diesem Jahr wieder das, für Murmeltiere, grauenhafte Ereignis namens Formel 1.

Bürger helfen dabei, die Murmeltiere in andere Gefilde zu bringen, stellen Fallen auf und bringen die Tiere an andere Plätze. "Natürlich sind Murmeltiere süß. Man kann sie zähmen und zu Haustieren machen", erklärte Jean-Guy Côté, ein Experte für Schädlinge, gegenüber The Globe and Mail. Ja, richtig gelesen. Die Murmeltiere werden zurecht Schädlinge genannt. "Sie können nicht nur süß sein, sie können auch dein Land ruinieren, man muss sie kontrollieren und überwachen."

Das wäre verstärkt auch während des Grand Prix zu empfehlen. Eine Kollision zwischen einem Formel 1 Boliden und einem Murmeltier bei 300 km/h wäre denkbar gefährlich. Zwar können Murmeltiere, im Gegensatz zu einem Ferrari, lediglich 15 km/h erreichen, doch für Jacques Villeneuve würde das auch noch reichen, wie Mr. Côté wissen ließ...