Formel-1-Fahrer von heute müssen Allround-Talente sein und sich auf den verschiedensten Bühnen bewegen können. Im wahrsten Sinne des Wortes - vor allem dann, wenn sie in einem Team fahren, das einen großen "roten" Mobilfunkanbieter als Sponsor hat. Davon konnte in früheren Jahren schon Michael Schumacher ein Lied singen, wenn ihn die PR-Strategen des besagten Konzerns etwa als begnadeten Spaghetti-Koch der versammelten Medien- und Fotografenmeute präsentierte. Seit letztem Jahr kleben die roten Aufkleber nicht mehr auf den roten, sondern auf den silbernen Autos - also kommt jetzt auch Lewis Hamilton meist am Donnerstag vor dem Grand Prix in den Genuss, sich an branchenfremden Aufgaben versuchen zu müssen.

Zum Saisonstart etwa in Australien war Beachvolleyball angesagt, jetzt in der Türkei durfte sich der Vizeweltmeister 2007 auf der Bühne eines großen Istanbuler Theaters als Schauspieler versuchen, in einem klassischen Drama namens Troja, mit spektakulären Kampfszenen und sogar einer simulierten "Flugeinlage", bei der er nur von Seilen gehalten auf die Bühne schwebte. "Schauspielerei würde ich das nicht unbedingt nennen, was ich da abgeliefert habe", grinste Lewis nachher, "aber es hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht. Ich mag es, immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert zu werden..."

Lewis schwebt durch die Lüfte., Foto: Sutton
Lewis schwebt durch die Lüfte., Foto: Sutton

Die internationale Klatschpresse rätselt derweil, welche der beiden Minogue Schwestern den kommenden Monaco GP als Bühne für einen gemeinsamen Auftritt mit Hamilton nutzen will. Ist er nun mit Kylie - der bekannteren der beiden australischen Pop-Schwestern, verabredet? Oder doch mit Danii - die immerhin schon "F1-Erfahrung" als frühere Freundin von Jacques Villeneuve sammeln konnte? Auflösung folgt in zwei Wochen...

Eine ganz andere, seriösere Bühne erwartet den vielbegehrten Hamilton dann im Juni: Der erste farbige Formel-1-Pilot der Geschichte wird einer der Ehrengäste bei den Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag von Nelson Mandela in Südafrika. "Das hätte ich mir in einer Million Jahren nicht träumen lassen, dass ich einmal so bedeutende Menschen treffen würde." Was er Mandela bei dieser Begegnung sagen will, weiß er freilich noch nicht: "Aber ich werde darüber nachdenken und ich bin sicher, dass mir dann im entscheidenden Moment schon etwas einfallen wird."