Eigentlich sollte mir mein Tag nichts außergewöhnliches bringen, doch das änderte sich schlagartig. Nachdem ich in der Stadt ein paar Besorgungen erledigt hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Plötzlich entdeckte ich auf der Gegenfahrbahn unsere netten Kollegen in grün. Direkt hinter einer Brücke, halb im Wald versteckt und mit einer Radarpistole im Anschlag. Da stehen sie immer - fair ist das nicht.

Kurz überlegte ich - keine Termine, kein Zeitdruck. Schnell das Auto auf einem Parkplatz abgestellt (natürlich völlig ordnungsgerecht) und zurück auf die Brücke gelaufen. Ein paar Handzeichen und der Dank der Autofahrer war auf meiner Seite. Es wurde gebremst und langsam gefahren, meist sogar weniger als die erlaubten 50 Kilometer pro Stunde. Zu gerne hätte ich die Gesichter der Beamten gesehen, denen plötzlich eine halbe Stunde lang kein Fisch ins Netz gegangen ist.

Manchmal sollte man seinen Mitmenschen einfach etwas Gutes tun. Natürlich sind Radarkontrollen nicht verkehrt und zeigen zu schnellen Fahrern wo der Hammer hängt, aber meist ist es doch nur Abzockerei. Hat man auf der Brücke eine ordentliche Geschwindigkeit und lässt seinen Wagen rollen (wir denken schließlich an die Umwelt) ist man unten schnell ein paar Euro ärmer. Das muss nicht sein. Blitzt doch lieber in der Nähe von Schulen oder Kindergärten, da haben wir mehr von.

An dieser Stelle auch noch ein kurzer Gruß an die beiden unangeschnallten Kollegen und den Handy-Telefonierer: Das gehört sich nicht, auch wenn ihr heute noch einmal Glück hattet.