Die Erste von zwei Halbzeiten in der Formel 1 ist endgültig vorüber. Bislang konnte man einen spannenden WM-Kampf erleben, doch auch die zweite Saisonhälfte hält einiges parat. Allem voran der Grand Prix von Singapur, denn dort wird die Formel 1 erstmals ohne Sonnenlicht ihre Runden drehen.

Doch während die Piloten unter Flutlicht um Bestzeiten und Platzierungen kämpfen werden, wird nicht nur die natürliche Lichtquelle fehlen. Mangelnde Streckenkenntnis macht es den Fahrern nicht einfacher den ersten Nacht-GP der Formel 1 Geschichte zu bestreiten. "Man kann sich nur schwer vorstellen, wie ein Nachtrennen genau sein wird", sagte Lewis Hamilton gegenüber Reuters.

Ein Hauch von Le Mans wird die Formel 1 in Singapur ereilen., Foto: GEPA
Ein Hauch von Le Mans wird die Formel 1 in Singapur ereilen., Foto: GEPA

"Hinzu kommt außerdem, dass das Rennen auf einer Strecke stattfindet die rundum von Mauern umgeben ist. Das Überholen wird hier sicher nicht einfach werden, es kommen ja auch noch andere Faktoren wie zum Beispiel der Schatten hinzu", sagte Hamilton. Der aktuelle WM-Leader möchte frühzeitig an die neue Strecke reisen, denn "Der Kurs ist absolutes Neuland", wie der Brite wissen ließ.

"Ich werde so früh wie möglich anreisen und die Strecke gleich einmal gemeinsam mit meinen Ingenieuren ablaufen", sagte er. Sollte die Strecke öffentlich zugänglich sein, so werde der McLaren Pilot sie sogar mit einem PKW abfahren. Das alles hat einen Sinn, denn Hamilton möchte in seinem WM-Kampf nichts dem Zufall überlassen. "Ich möchte einfach sicherstellen, dass ich alle Bereiche abdecken kann, alle Unebenheiten und alle Kurven", so Hamilton.

Das sicher zu stellen ist in diesem Jahr wohl noch wichtiger als jemals zuvor. "In diesem Jahr kommen wir an ein paar Strecken, die wir zuvor noch nicht gesehen haben. Das ist eine echte Herausforderung. Wenn wir am Freitag an der Strecke ankommen, dann haben wir drei Stunden Training, was in etwa 30 Runden pro Session ergibt. Das ist nicht gerade viel, denn am Samstag folgt ja schon das Qualifying."

Etwas zuversichtlicher zeigte sich etwa Timo Glock bei der Pressekonferenz vor dem Hockenheim-GP. "Das wird eine wirklich tolle Erfahrung für uns alle sein. Ich kann mich noch von den ChampCar-Zeiten daran erinnern wie das war. Es ist jedes Mal eine richtig gute Show für alle, gut für die Fahrer, gut für die Fans. Außerdem macht es wirklich viel Spaß in der Nacht zu fahren. Ich freue mich darauf", sagte Glock.

Doch Hamilton plagen ganz andere Sorgen. Der Brite ist kritisch, was das Nachtrennen angeht. "Da bleibt nicht wirklich viel Zeit, um die Reifen auszuwerten und die ganzen Entwicklungen am Auto einzuschätzen, die richtigen Änderungen zu machen, außerdem muss ich auch noch den Kurs lernen."