Nelsinho Piquet wusste gar nicht, wo er beginnen sollte. Ausgerechnet nach einem so enttäuschenden Qualifying wie am Samstag in Hockenheim fuhr er am Sonntag sein erstes Formel 1-Podium ein. "Nach dem Qualifying gestern dachte ich, dass mein Wochenende vorbei wäre", gestand er. Aber die Wahl einer aggressiven Strategie und die richtige Strategie in der Safety Car-Phase wendeten das Blatt für ihn.

"Vor dem Rennen gingen wir mit einer Einstoppstrategie ein Risiko ein, ließen uns aber die Option von zwei Stopps zunächst offen", verriet er. "Das war die perfekte Strategie. Denn wenn wir einen kurzen ersten Stint gefahren wären, um Anfang viele Plätze gutzumachen, wäre ich jetzt nicht hier." Nämlich auf dem Podium. "Unsere Entscheidung für einen langen Stint hat sich ausgezahlt", bestätigte Pat Symonds. "Seine Leistung war makellos."

"Nelson fuhr ein unglaubliches Rennen", lobte Teamchef Flavio Briatore. "Er war sehr schnell und hielt enormem Druck stand." Lewis Hamilton war er jedoch nicht gewachsen. "Ich wusste, dass Lewis viel schneller als ich war", gestand Piquet. "Aber ich wusste auch, dass Felipe nicht so viel schneller war als ich. Also wollte ich keine unnötigen Risiken eingehen." Gegen Hamilton hatte er keine Chance, aber Platz 2 konnte er sicher nach hause fahren.