Nick ein fantastisches Rennen, wie ist es aus Deiner Sicht gelaufen?
Nick Heidfeld: Ich bin auch sehr zufrieden mit dem vierten Platz, speziell weil ich nur vom zwölften Platz gestartet bin. Am Schluss wäre fast noch mehr drin gewesen, weil ich klar schneller war als Felipe. Aber selbst in Hockenheim ist das Überholen sehr schwierig, er hatte ein, zwei kleine Schnitzer drin, ich war wirklich hinter seinem Heckflügel, aber zum Überholen hat es leider nicht gereicht. Der vierte Platz ist super, aber es ist schon ein bisschen schade, dass es nicht der dritte geworden ist, denn der Speed dazu war vorhanden.

Wie wichtig war die Strategie?
Nick Heidfeld: Da ich nicht in den Top10 war, konnten wir etwas länger fahren und während der SC-Phase draußen bleiben, in der einige andere Fahrer stoppen mussten. Zum Glück hatte ich den Speed, um mir einen Vorsprung herauszufahren. Sonst wäre es nichts mit dem vierten Platz geworden. Meine zweite schnellste Rennrunde in diesem Jahr zeigt, dass es verdient ist. Ich hatte sogar eine ähnliche Pace wie Lewis, was mich selbst ein bisschen verwundert hat. Bis auf das Qualifying war es wirklich super.

Schade, dass es mit Felipe nicht geklappt hat...
Nick Heidfeld: Ja, der hatte am Schluss echt Probleme. Er hat sich ein paar Mal verbremst, aber es haben ein paar Meter gefehlt.

Nach P12 im Qualifying, hättest Du da mit Platz 4 im Rennen gerechnet?
Nick Heidfeld: Nein, natürlich nicht. Auf keinen Fall. Ich hatte gehofft, in die Punkte zu kommen. Aber nach der Startrunde dachte ich mir: Mist! Das wird schwierig. Ich hing im Verkehr und konnte meine Pace nicht zeigen. Zum Glück kam dann das Safety Car.

Nick Heidfeld legte eine Aufholjagd hin., Foto: Sutton
Nick Heidfeld legte eine Aufholjagd hin., Foto: Sutton

Du warst der beste Deutsche beim Heimrennen, gibt Dir das etwas?
Nick Heidfeld: Jein, es freut mich mehr für die Fans, denn der 12. Platz gestern war wirklich schlecht. Da waren sicher einige Fans enttäuscht, also freue ich mich, dass ich heute etwas davon zurückgeben konnte, was ich gestern vermasselt habe.

Wie sieht Dein Fazit für das Wochenende aus?
Nick Heidfeld: Insgesamt positiv. Auch wenn das Qualifying schlecht war, müssen wir das Positive sehen. Ich hätte den Speed gehabt, wenn ich nicht verwachst hätte. Wir sehen einen aufsteigenden Trend und deswegen bin ich zufrieden.

Du hast auch Deine Wette gewonnen: Du bist vor Robert ins Ziel gekommen und musst nun nicht Marios Hemd bügeln.
Nick Heidfeld: Ja. [lacht] Darüber habe ich im Auto auch mal nachgedacht.

Stand von Anfang an fest, dass Du in der Safety Car-Phase nicht reinkommen würdest?
Nick Heidfeld: Ich habe die Diskussion an der Boxenmauer natürlich nicht mitbekommen, aber für mich war sofort klar, dass wir draußen bleiben würden.

Betrifft Dich als Fahrer so ein heftiger Unfall wie der von Timo Glock während des Rennens?
Nick Heidfeld: Das betrifft einen schon, allerdings hatte ich während des Rennens den Eindruck, dass der Einschlag gar nicht so heftig gewesen ist, wie ich es jetzt im Nachhinein gehört habe. Timo ist da an diesem Wochenende auch schon einmal abgehoben, aber so weit ich weiß, ist er in Ordnung. Wir haben meistens Informationen vom Team und den Ärzten, so dass die Fahrer einigermaßen beruhigt sein können.

Was erwartest Du in Ungarn?
Nick Heidfeld: Der Hungaroring ist eine meiner Lieblingsstrecken. Dort komme ich normalerweise gut zurecht. Also freue ich mich darauf.