Hundertprozentig zufrieden wird Nick Heidfeld mit der Saison 2008 am Jahresende nicht sein. Dafür ist in der ersten Saisonhälfte zu viel schief gegangen. "Aber jetzt bin ich in erster Linie froh, dass es bergauf geht." Da sieht er auch einmal mit einem Grummeln über das enttäuschende Qualifying in Hockenheim hinweg, welches er aufgrund eines Fahrfehlers nur auf Platz 12 beendete.

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Das Ausscheiden im zweiten Qualifying kennt er bereits von einigen Gelegenheiten in diesem Jahr, "doch ich bin hier nicht so betrübt wie vor einigen Rennen, wo im Qualifying gar nichts zusammengelaufen ist", betonte er. Die Situation sei hier deutlich anders. "Ich habe es vermasselt, natürlich ist das enttäuschend, aber ich weiß wenigstens woran es gelegen hat." Im Gegensatz zum Beginn seiner Qualfiyingprobleme vor einigen Rennen, wo er lange im Dunkeln stocherte. Und noch etwas macht ihm Mut: "Heute wäre die Pace da gewesen."

Deshalb würde er sein Heim-Qualifying gerne als kleinen Rückschlag abhaken. "Ich denke, ich bin immer noch auf dem aufsteigenden Ast." Im Rennen peilt er weiterhin Punkte an. "Ich war in den letzten Rennen zweimal Zweiter, hätte in Kanada gewinnen können und liege nur 12 Punkte hinter dem WM-Führenden", fasst er zusammen. "Nach all den Problemen der ersten Saisonhälfte ist das keine schlechte Bilanz."

Keine Chance

Heidfeld weiß, woran es gelegen hat., Foto: Sutton
Heidfeld weiß, woran es gelegen hat., Foto: Sutton

Zu Beginn der zweiten Saisonhalbzeit scheint BMW Sauber jedoch an Boden auf die Spitze zu verlieren, während von hinten das Mittelfeld nachrückt. "Es scheint, als ob andere Teams momentan mehr Fortschritte machen als wir", gibt Heidfeld zu. Dazu zählt er Renault, Toro Rosso, Red Bull und Toyota. Nach vorne sieht es auch nicht besser aus. "McLaren und Ferrari sind zumindest hier eindeutig schneller als wir", sagt er. "In Silverstone war ich überrascht, dass wir im Q2 mit beiden Autos vor Ferrari waren, aber hier hatten wir keine Chance."

Und das ausgerechnet jetzt, wo er seine Probleme überwinden hat. "Natürlich ist das ärgerlich, aber man muss realistisch bleiben und schauen, welche Ziele man sich gesteckt hat und wo man herkommt." Immerhin habe Sauber vor drei Jahren noch auf Platz 8 der Konstrukteurs-WM gelegen, aktuell ist BMW Sauber Zweiter. "Wir haben alle unsere Ziele erreicht und ein Rennen gewonnen." Erst kommendes Jahr stehe der Angriff auf den Titel auf dem Programm. Vielleicht kann Heidfeld dann mit der Saison 2009 hundertprozentig zufrieden sein.