Der souveräne Sieg in Silverstone, die bislang starke Vorstellung in Hockenheim, durch Lewis Hamilton scheint nach Magny Cours ein zumindest kleiner Ruck gegangen zu sein, auch wenn Hamilton selbst meint, dass er nicht eine besondere Sache verändert hat. "Ich kann nicht genau herauspicken, was es ist. Ich habe an vielen Bereichen gearbeitet. Mehr Training, mehr Zeit mit der Familie, mehr Zeit für mich. Es sind viele kleine Dinge. Ich habe daran gearbeitet, mehr aus mir und dem Auto zu holen", meinte der McLaren-Pilot am Samstag in Hockenheim.

Und noch etwas Wichtiges hat er für sich entdeckt. Er genießt es, mit seinem Auto unterwegs zu sein. "Ich schätze, je mehr man es genießt, desto besser ist man." Hamilton konnte aber auch nicht verneinen, dass sein McLaren ebenfalls besser geworden ist, was er aber auch für den ganz natürlich Gang der Dinge in der Formel 1 hielt. "Beim ersten Rennen des Jahres wird das Auto nie so gut sein wie Mitte des Jahres. Man macht große Fortschritte beim Motor und am Auto selbst. Es gibt mehr Abtrieb, dadurch ist es sowieso stabiler und man kommt besser durch die Kurve. Es gibt immer noch Bereiche, wo wir uns verbessern können. Das wollen wir auch tun und pushen, um das zu verbessern."

Auch Heikki Kovalainen musste die Fortschritte bei McLaren ganz klar hervor streichen. Ob die Entwicklung jetzt aber wirklich schneller gegangen ist als bei Ferrari, so wie es den Eindruck erweckt, wollte der Finne nicht beurteilen. "Ich hoffe, dass wir etwas besser waren als die anderen Teams. Es ist immer noch eng. Lewis hat in Australien gewonnen, dann gewann Ferrari in Malaysia. Es ging immer rauf und runter wegen dieser engen Abstände. Wir konzentrieren uns einfach auf unsere Entwicklung, um voranzukommen. Hoffentlich schaffen wir das besser als die Anderen. Das wird der Schlüssel zu dieser Weltmeisterschaft", erklärte Kovalainen.

Spürbar seien die Verbesserungen bei jedem Mal, wenn man sich in das Auto setze, fügte Hamilton dazu noch an. "Die Stabilität beim Bremsen wird besser, es gibt mehr Kraft, mehr Traktion. Man spürt alles in einem Auto und das ist bei allen gleich. Man spürt jede Vibration, jede Verbesserung." Und die scheint bei McLaren aktuell zu stimmen, weswegen es Hamilton auch ganz egal war, ob es am Sonntag regnet oder nicht. Als besserer oder schlechterer Regenfahrer wie der Rest des Feldes wollte er sich jedenfalls nicht bezeichnen. "Wenn man bei solchen Bedingungen fährt, dann setzen sich die Besten durch. Ich denke, wir haben aber bei solchen Bedingungen alle Probleme. Da kann das Setup nicht passen oder sonst irgendwas. Man kann also auch gut sein und es läuft trotzdem nicht. Sollte es morgen Früh regnen, werde ich nicht einmal blinzeln, denn mir ist beides recht."

Das sagte er vor allem in dem Wissen, dass er seine Visier-Probleme von Silverstone behoben hat. Denn er würde diesmal einfach ein anderes Visier wählen, sollte das Wetter schlecht sein. Die Lösung fand er bei Heikki Kovalainen, der in Silverstone besser zurecht kam. Der Finne meinte dazu nur: "Lewis kann gerne das Visier verwenden, dass ich hatte. Ich nehme dann seines, vielleicht erreiche ich damit dann das gleiche Ergebnis wie er."