BMW Sauber ist am Anschlag. In Hinwil und München wird auf Hochtouren gearbeitet, nicht nur für die vielen Neuerungen 2009, sondern auch noch für die laufende Saison, in der das Team ja immer noch in beiden WM-Wertungen ein Wörtchen mitredet.

"Wir entwickeln intensiv weiter und sind speziell auf der Fahrzeugseite am Anschlag", verriet Mario Theissen in Hockenheim. Aber auch die KERS-Entwicklung halte die Mannschaft voll im Einsatz. "Auch da ist der Zeitplan sehr eng", sagte Theissen. Das aktuelle Auto werde man bis zu den abschließenden Überseerennen weiterentwickeln. "Wir haben unsere Arbeitsweise in den letzten Monaten überhaupt nicht verändert."

Angesichts der vielen Veränderungen im nächsten Jahr (Slicks, neue Aerodynamik, KERS) hätte Theissen von April bis September gerne mehr Kapazitäten gehabt, aber das war eben nicht möglich. "Man kann ja nicht für ein paar Monate Kapazität aufbauen und die Leute dann nach hause schicken." Also müsse man mit der Situation leben und das Beste herausholen. "Wir schauen uns wöchentlich die anstehenden Entwicklungsprojekte für 2008 und 2009 an und entscheiden dann über die Ressourcenverteilung von Fall zu Fall."

In den letzten Rennen wurde die Luft für BMW Sauber dünner. "Es scheint, als ob andere Teams momentan mehr Fortschritte machen als wir", gibt Nick Heidfeld zu. Renault sei eines davon, Toro Rosso und Red Bull zwei andere. "Das macht es manchmal schwierig für uns."

Diese Leistungen seines Teams in den letzten Wochen erklärt Theissen durch normale Entwicklungsschwankungen. "Wir sehen diese Wellen bei der Art und Weise wie die Resultate erzeugt werden." Denn mal schlage ein Projekt voll ein, mal bringe es nicht das erhoffte Ergebnis. "Im Moment geht es bei uns sicher ein bisschen zäh voran", gestand Theissen. "Aber nicht bei der Arbeit, sondern nur bei den Resultaten. Ich bin sicher, dass wird wieder kippen."