Die Enttäuschung war bei BMW Sauber nicht zu übersehen. Die Weiß-Blauen hatten sich das Qualifying zu ihrem Heimrennen ganz sicher anders vorgestellt. "Wir haben uns vom Qualifying natürlich mehr versprochen", gestand Mario Theissen. "Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden." Dabei verriet er, dass die Fahrer schon am Freitag und Samstagmorgen nicht ganz mit ihren Autos zufrieden waren.

Heidfeld hat es vermasselt

Hinzu kamen ungeplante Zwischenfälle wie Robert Kubicas Unfall am Freitag, sein Antriebswellendefekt im 3. Training und Nick Heidfelds Fehler im zweiten Qualifying, der zu seinem vorzeitigen Ausscheiden führte. "Ich bin natürlich enttäuscht über Platz zwölf, vor allem, weil es bis zum zweiten Qualifyingabschnitt hier so gut lief", sagte der Deutsche. Bei seinem ersten Versuch im Q2 hatte Heidfeld Schwierigkeiten im letzten Sektor, die Reifen haben gekörnt, und dadurch hat sein Auto untersteuert. "Im zweiten Anlauf habe ich es dann vermasselt", gestand er ehrlich.

"Ich habe vor der Haarnadel nach der Parabolika einen Hauch später gebremst, die Hinterräder haben blockiert, und das war es dann." Heidfeld kam direkt an die Box, Platz 12 war das Ergebnis. "Jetzt will ich im Rennen um Punkte kämpfen, das ist das Minimalziel", kündigte er an. "Die Platzierung ist für Nick ein Rückschlag", sagt Theissen. "Aber seine Rundenzeiten waren vorne dabei." Deshalb stuft der Motorsportdirektor das Ausscheiden als Ausrutscher ein. "So einen hat jeder schon mal im Qualifying gehabt." Das Tempo von Heidfeld sei jedoch in Ordnung gewesen.

Zwei Hoffnungen

Heidfeld hat ein schweres Rennen vor sich., Foto: Sutton
Heidfeld hat ein schweres Rennen vor sich., Foto: Sutton

Nur unwesentlich besser lief es für Kubica. "Wir wussten, dass die Spitze für uns heute außer Reichweite war und dass es in Q3 für Robert eng werden könnte, Fernando Alonso zu schlagen", verriet Willy Rampf. "Aber Jarno Trulli war für uns eine echte Überraschung." Der Italiener steht als Vierter drei Plätze vor Kubica. "Das Qualifying hatte seine Höhen und Tiefen", fasste der Pole zusammen.

Im Q1 wurde er von einem Force India auf seiner schnellen Runde aufgehalten. "Ich landete auf Position 14 und schaffte es gerade noch so ins Q2", erinnerte er sich. "Ich war sehr zufrieden mit Q2, aber in Q3 hatte ich mit dem zusätzlichen Sprit und dem höheren Gewicht Probleme mit der Balance des Autos." Im Rennen hofft er auf mehr Glück. Aber Rampf weist darauf hin: "Mit den Startpositionen sieben und zwölf wird das sicher kein einfaches Rennen."

Theissen hat deshalb zwei Hoffnungen. Die erste beruht auf den guten Long Runs vom Freitag. "Die waren wirklich gut, aber auf eine Runde hat es heute nicht gepasst." Die zweite Hoffnung wird von einem Blick gen Himmel begleitet: "Die Wetterprognosen sind nach wie vor unsicher", verweist Theissen auf die Wettervorhersage. "In unserer Situation würde uns ein Regenrennen helfen."