Vor zwei Wochen schlug die Stunde von Lewis Hamilton und McLaren Mercedes. Bei Ferrari lässt man sich vom viel umjubelten Hamilton-Heimsieg in Silverstone und den guten McLaren-Testergebnissen aus der letzten Woche in Hockenheim nicht aus der Ruhe bringen. "Vier Fahrer liegen innerhalb von zwei Punkten, niemand hat einen Vorteil", betont Felipe Massa. "Alle sitzen im selben Boot." Jeder könne gewinnen.

Alles offen

Ähnlich beurteilt Kimi Räikkönen die WM-Situation. "Es ist alles offen", betont er. "Drei Fahrer haben die gleiche Punktzahl, ein Fahrer liegt nur zwei Punkte zurück. Ein schlechtes Rennen kann viel kosten, hoffentlich, haben wir keines." Denn Probleme und Fehler habe man bei Ferrari in dieser Saison schon genug gehabt. "Von nun an wird die Konstanz das Wichtigste sein, sie ist der Schlüssel", glaubt Massa. "Wir dürfen keine Punkte verlieren, was dieses Jahr schon vorgekommen ist", so der Brasilianer. "Wir müssen uns konzentrieren und dürfen keine Fehler machen."

Solche Fehler unterliefen Massa in Silverstone viel zu viele. "Jeder kann mal einen schlechten Tag haben", wehrt er sich. "Ich hatte in Silverstone ein schlechtes Wochenende, das lässt sich nur schwer erklären. Es war ein komplett rabenschwarzes Wochenende von Freitag bis Sonntag, aber das ist Teil des Sports."

Bei Ferrari herrscht Optimismus vor., Foto: Patching/Sutton
Bei Ferrari herrscht Optimismus vor., Foto: Patching/Sutton

Auch Räikkönen hatte schon solche Tage. "Manchmal läuft es nicht wie erwartet", weiß er. "Hoffentlich haben wir weniger Probleme und machen weniger Fehler. Letztlich könnten wir aber in einer noch schlechteren Situation sein, als wir es jetzt sind." Also ist er mit der Co-Führung durchaus zufrieden, obwohl er zuletzt nicht die Ergebnisse eingefahren hat, die er sich erhofft hatte. "Sonst könnte es anders aussehen", betont er.

Den Titel im Rücken

Dem ohnehin coolen Finnen hilft im WM-Kampf der Titelgewinn aus dem Vorjahr. "Egal was passiert, es wird nicht so schmerzen, als wenn ich noch keinen Titel gewonnen hätte", gesteht Räikkönen. "Letztes Jahr hat keiner den Titelgewinn von uns erwartet, trotzdem haben wir es geschafft." Selbst wenn er in diesem Jahr ein schlechtes Ergebnis hatte, musste er sich keine Gedanken machen, weil er bereits Weltmeister ist. "Es liegt nun an uns, das Beste herauszuholen - hoffentlich wird das reichen."

Die Wettbewerbssituation in Hockenheim lasse sich trotz der drei Testtage nur schwer beurteilen, darüber sind die beiden Ferrari-Fahrer einig. "Wir haben ein gutes Auto, ein gutes Team und müssen von Rennen zu Rennen punkten", sagt Massa. "Das ist das Wichtigste." Dann könne man womöglich Ferrari-Berater Michael Schumacher bei dessen Heimrennen ein ähnlich schönes Ergebnis bescheren wie es McLaren und Lewis Hamilton vor zwei Wochen feierten.