Deutschland und Kimi Räikkönen, das ist bislang nicht unbedingt eine Beziehung, die reibungslos verlaufen ist. Zwar konnte er entweder auf dem Nürburgring oder in Hockenheim bereits seine Stärke zeigen, aber oft kam ihm das Pech dazwischen. "Meine Stärke in Deutschland ist es, die Pole Position zu holen. Voriges Jahr startete ich auf dem Nürburgring vor allen Anderen und auch beim Rennen davor in Hockenheim: aus einem Grund oder dem anderen ist mir der Sieg aber immer durch die Finger gerutscht", meinte der Finne. Im vorigen Jahr war es beispielsweise der Regen, der Räikkönen einen Strich durch die Rechnung machte, davor kamen ihm schon einmal die Hydraulik oder ein gebrochener Flügel dazwischen.

Am kommenden Wochenende wird er nun erstmals für Ferrari auf dem Hockenheimring ein Rennen bestreiten und die Testfahrten vergangene Woche haben ihn dafür zuversichtlich gestimmt. "Wir haben ein paar neue Teile probiert und wenn man sich die Rundenzeiten ansieht, ist es immer noch ausgeglichen, aber ich denke, Ferrari wird sehr stark sein und um den Sieg mitfahren. Ich hatte wirklich gute Eindrücke vom F2008 und bin überzeugt, dass wir am Maximum sein werden", erklärte er. Auf Unterstützung hoffte er dabei vom Wetter, denn er hätte es gerne sehr warm, da der Ferrari dabei gut läuft und die Reifen-Abnutzung nicht so groß ist. "Ich hoffe also, dass es wirklich heiß wird. Es ist schwer, zu überholen, aber das Qualifying bestimmt das Ergebnis nicht so wie auf anderen Strecken; obwohl ein Start aus der ersten Reihe das Leben viel leichter macht."

In punkto WM käme ihm ein gutes Ergebnis natürlich gerade recht, muss er sich die Führung punktetechnisch aktuell doch mit Felipe Massa und Lewis Hamilton teilen. Das ärgert Räikkönen auch ein wenig, da er der Meinung ist, dass er die vergangenen drei Rennen durchaus hätte gewinnen können, es aber einfach nicht sein sollte. "So ist der Rennsport eben und ich bin mir sicher, ich werde bald wieder gewinnen. Jeder Punkt wird wichtig, so wie voriges Jahr. Drei Fahrer sind vorne und dann gibt es noch einen Vierten, der zwei Punkte zurück liegt: das ist eine sehr interessante Situation", meinte er.

Bevor sich Räikkönen auf den Weg nach Deutschland machte, hat er sich noch für die Sicherheit auf den Straßen eingesetzt und auf Einladung des italienischen Transportministers Antonio Tajani an der europäischen Jugendkonferenz für Straßensicherheit teilgenommen. "Wir Rennfahrer müssen ein gutes Beispiel für die Jugend abgeben und ihnen zeigen, wie wichtig es ist, hinter dem Lenkrad jeden Tag Acht zu geben, sich an die Straßenverkehrsregeln zu halten und einen Gurt anzulegen: schnelles Fahren ist nur auf Rennstrecken erlaubt. Ich hoffe, dass diese Nachricht so viele junge Leute erreicht wie möglich: es ist dumm, dein eigenes Leben und das der Anderen für nichts zu riskieren..."