Das aerodynamische Wettrüsten in der Formel 1 ist für Außenstehende hauptsächliche an neuen Flügelchen, Nasenohren oder sonstigen Teilen zu erkennen. Ob nun ein Fahrer mit 180 km/h oder 210 km/h durch eine Kurve kommt, dürften nur die allerschärfsten Augen dieses Planeten genau realisieren. Für einen Fahrer hat die aerodynamische Weiterentwicklung aber doch spürbare Veränderungen, so musste David Coulthard bei den Tests in Hockenheim feststellen, dass es doch flotter ging als zuvor. "Ich fahre die Rechtskurve, rein ins Motodrom, voll im sechsten Gang. Die Kurve ging früher höchstens im fünften Gang", zitierte auto motor und sport den Schotten.

Und nicht nur dort merkte Coulthard, dass sich dank Upgrades am Auto doch um einiges schneller um die Ecken fahren lässt. So könne er in der Ersten Kurve nach Start-Ziel auch mit dem sechsten Gang fahren, wobei der fünfte zum Beschleunigen danach besser wäre. Allerdings würde ihn das in der Kurve zu viel Geschwindigkeit kosten, wenn er vom siebten bis in den fünften Gang herunterschalten müsste.

In Silverstone erlebte er Ähnliches. "Die erste Kurve in Silverstone wurde bis letztes Jahr im sechsten Gang gefahren. Heute geht sie im siebten voll." Wobei der Red Bull Pilot aber betonen musste, dass alles mit dem Unterboden steht und fällt. Sollte das Auto aufsetzen, dann würde die Strömung abreißen. "Dann ist der Anpressdruck schlagartig weg und du hast keine Chance mehr zu korrigieren. Dann spielst du in der Motodrom-Einfahrt Pingpong zwischen den Leitplanken", erklärte er. Im kommenden Jahr wird es dann wieder etwas langsamer werden, denn mit der abgespeckten Aerodynamik, die im neuen Reglement vorgeschrieben wird, dürften die Autos um die 30 Prozent Abtrieb verlieren. Coulthard wird das allerdings höchstens als Tester miterleben, er hat in Silverstone seinen Rücktritt als Formel 1-Fahrer mit Saisonende bekannt gegeben.