Der erste Testtag in Hockenheim wurde früh von Regen begleitet. Es sollte nicht das letzte Mal an diesem Tag sein, dass plötzliche Regenfälle es den Teams erschwerten, brauchbare Daten zu sammeln. Schon bevor Testbeginn heute Morgen war die Piste feucht. Lewis Hamilton konnte mit den Bedingungen am besten umgehen und fuhr mit einer Rundenzeit von 1:15.483 die beste Rundenzeit des Tages.

Gegen Mittag konnte sich die Strecke wieder ein wenig von den Niederschlägen erholen und auftrocknen. Lewis Hamilton konnte zu diesem Zeitpunkt die schnellsten Rundenzeiten fahren, auch wenn die Strecke weiterhin stellenweiße nass war.

Räikkönen will beim Rennen in Hockenheim zurückschlagen., Foto: Sutton
Räikkönen will beim Rennen in Hockenheim zurückschlagen., Foto: Sutton

Die Hoffnungen auf eine vollkommen trockene Strecke wurde den Teams schnell wieder genommen, denn während der Mittagspause öffneten sich die Wolken über Hockenheim abermals, doch die Fahrer hatten Glück, bis zum Ende der Mittagspause trocknete die Piste wieder ab. Aufsehen erregte am Nachmittag Alexander Wurz, der seinen Boliden nach einem Dreher abstellen musste. Eine 15-minütige Gelbphase war die Folge.

Seine Bestzeit konnte Hamilton selbst noch einmal um wenige Hundertstel verbessern, diese hielt sich dann bis zum Ende des ersten Testtages. McLaren machte heute deutlich, dass man die aggressive Entwicklung beim MP4-23 weiterhin verfolgen werde. Die von Red Bull erfundene "Haifischflosse", die bereits von Renault und Force India kopiert wurde, trifft auch bei McLaren auf Interesse und wurde heute bereits getestet.

Mit einem Abstand von gut drei Zehntel erreichte Kimi Räikkönen den zweiten Rang in der Tagesliste der besten Zeiten. Der Finne kündigte an, dass man beim Grand Prix von Deutschland in Hockenheim zurückschlagen werde, ohnedies sei Räikkönen zur Zeit sehr froh darüber, dass er nach den schwierigen letzten Rennen nun wieder punktgleich mit Hamilton und Teamkollegen Felipe Massa an der Tabellenspitze steht.

Am frühen Nachmittag fuhr Nico Rosberg im Williams noch die besten Zeiten des Tages, am Ende des Tests konnte Rosberg mit der drittschnellsten Zeit glänzen. Zudem ließ Williams wissen, dass man sich dazu entschlossen hat wieder mehr Ressourcen in die Entwicklung des aktuellen Boliden zu stecken und diese nicht voll und ganz auf den Boliden für 2009 zu konzentrieren.

Direkt hinter Rosberg platzierte sich mit Adrian Sutil ein weiterer Deutscher. Der Force-India-Pilot fur ganze 97 Runden und konnte sich knapp gegen Sebastien Bourdais im Toro Rosso behaupten, der mit 113 Runden der fleißigste Fahrer des Tages war und nur knapp zwei Hundertstel hinter Sutil lag. "Wir hatten einen guten Tag und konnten viele Runden ohne nennenswerte Probleme drehen. Der Regen hat uns ein wenig gestört, aber wir sind soviel im trockenen gefahren wie möglich war", sagte Adrian Sutil. "Am Anfang haben wir am Setup gearbeitet. Ich war ziemlich zufrieden mit dem Auto. Am Nachmittag wurde es dann ein wenig schwieriger, da Wind und Regen hinzu kamen."

Eng ging es auch hinter Sutil und Bourdais weiter. Kamui Kobayashi fehlten nach 65 Runden im Toyota nur knapp zwei Zehntel auf Bourdais. Für den Japaner war es ein besonderes Erlebnis einen Formel 1 Boliden in Hockenheim zu pilotieren, denn er gastierte hier bereits im Rahmen der Formel 3 EuroSeries und wurde vierter. "Außerdem war der Test eine gute Vorbereitung auf mein GP2 Rennen, welches nächste Woche stattfinden wird", sagte Kobayashi. "Wir hatten heute ein abwechslungsreiches Programm und ich habe die Bremsen getestet und Daten für die Reifen und das Setup gesammelt."

Die 'Haifischflosse' wird nun auch von McLaren getestet., Foto: McLaren
Die 'Haifischflosse' wird nun auch von McLaren getestet., Foto: McLaren

Nicht ganz so weit vorne wie man es vielleicht erwartet hat, fand sich Nick Heidfeld am Ende des Tages wieder. Der dritte Deutsche der an diesem Testtag zum Einsatz kam konnte lediglich die siebtschnellste Zeit fahren und sich mit seinem BMW Sauber mit nur knapp drei Zehntel Vorsprung auf Nelson Piquet im Renault als siebter in die Zeitenliste eintragen. "Wir konnten nicht so viele Runden fahren, wie wir eigentlich wollten. Alles in allem war es aber ein positiver Tag für uns und es war angenehm hier zu fahren, eine Woche vor dem Grand Prix", sagte Nelson Piquet. "Wir hatten jede Menge Arbeit, um ein Setup für nächste Woche zu finden."

Das Ende des Feldes wurde von David Coulthard und Alexander Wurz komplettiert. Coulthard fehlten am Ende fast zwei Sekunden auf Hamiltons Bestzeit, während Alexander Wurz die langsamste Zeit des Tages fuhr und seinen Bolide am Nachmittag in der Haarnadelkurve abstellen musste.