In London findet zur Zeit der Auftakt zur Verhandlung zwischen Max Mosley und News of the World statt. Vor Gerichte machte Mosley klar, dass in seiner Orgie mit fünf Prostituierten auf keinen Fall nationalsozialistische Elemente zum Einsatz kamen.

Die besagte Zeitung habe sein "Leben verwüstet", wie Mosley vor dem höchsten Gericht wissen ließ. "Mir fallen nur wenige Dinge ein, die noch unerotischer sind als Nazi-Rollenspiele", sagte Mosley dem Daily Telegraph. "Außerdem habe ich noch andere Assoziationen damit, die es noch uninteressanter für mich machen", deutete Mosley an.

"Mein ganzes Leben schon musste ich mit der Vorgeschichte meiner Eltern leben und das Letzte was ich im sexuellen Kontext machen möchte ist daran erinnert zu werden", sagte er. "Ich will damit nicht behaupten, dass meine Eltern Nazis waren, aber es gab offensichtlich eine Verbindung."

Mosleys Verteidiger, James Price QC, geht mit dem Boulevardblatt hart ins Gericht, im wahrsten Sinne des Wortes. Als "Spanner" bezeichnete er das Blatt. Ein "grausamer" und "unentschuldbarer Angriff" auf die Privatsphäre seines Mandanten liege vor. "Ein Abhörgerät oder eine Kamera in einem Schlafzimmer zu verstecken, um jemanden auszuspionieren heißt, ein grundlegendes menschliches Tabu zu brechen", sagte Price. "Mein Mandant wurde im höchsten Grade erniedrigt."

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.