Es gibt Tage, an denen alles schief geht. Rubens Barrichello und die Honda-Crew hatten in den letzten anderthalb Jahren sehr, sehr viele dieser Tage. Es gibt aber auch Tage, an denen einem alles in die Hände spielt. Für Rubens Barrichello war dieser Sonntag ein solcher Tag. "Es ist ein tolles Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen", freute sich der Brasilianer, der immerhin schon neun Grand Prix gewonnen hat.

"Es war fast wie in alten Zeiten", fühlte sich Ross Brawn an die Ferrari-Triumphe mit Barrichello erinnert. "Zur Rennmitte war er fantastisch." Aber Barrichello weiß durchaus, was seinen Erfolg ermöglicht hat. "Die Wetterbedingungen halfen uns, das Beste aus dem Auto herauszuholen." Vor allem die Reifenwahl brachte den Brasilianer nach vorne.

"Die wichtigste Entscheidung für uns war es, auf die extremen Regenreifen zu wechseln", verriet Barrichello. "Ich hatte eine Schrecksekunde in Club, kam mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke ab und schlug fast in der Mauer ein." Danach wusste er, dass er eine schnelle Entscheidung fällen musste. "Nachdem wir die Extremwetterreifen aufgezogen hatten, konnte ich locker an den Autos vor mir vorbeifahren - das war ein tolles Gefühl."

Nicht so toll fühlte sich Jenson Button; ihm halfen auch die "hevy wets" nichts. "Ich kam in Bridge auf eine Wasserlache und bekam Aquaplaning", berichtete er. "Ich versuchte, mich wieder herumzudrehen, aber da kam ein anderes Auto und ich musste aus dem Weg gehen." So endete er im Kiesbett.

Für Brawn ist dieser Podestplatz eine wichtige Motivation, um den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung anzugreifen. "Ohne ein Problem mit der Tankanlage hätten wir sogar noch eine Position besser abschneiden können", spielte Brawn auf einen möglichen zweiten Platz an. "Wir haben momentan noch nicht das nötige Auto, aber wenn wir so arbeiten, sobald wir ein besseres Auto haben, dann können wir vorne mithalten."