Nach der ersten Pole Position in der Formel 1 hatten Heikki Kovalainens Pläne für das Rennen in Silverstone eigentlich keinen fünften Platz beinhaltet, aber der war es am Ende dann. Deswegen durfte der Finne dann seinem Teamkollegen zum Sieg gratulieren und sich selbst über abbauende Hinterreifen ärgern. "Ich hatte das ganze Rennen Probleme mit den Hinterreifen. Sie gingen sofort weg und ich habe sie stark kaputt gefahren. Die Kontrolle wurde schwer, ich musste langsamer werden und konnte nicht mithalten", erklärte Kovalainen im Anschluss. Danach gefragt, ob das an seinem Fahrstil oder am Setup lag, so meinte er, es sei wohl etwas von beidem. "Bei wenig Grip habe ich wohl etwas mehr Last auf den Reifen. Deswegen haben sich meine Reifen stärker abgenutzt als bei Lewis."

Deswegen ortete er in diesem Bereich auch noch Nachbesserungsarbeit - bei sich und dem Setup. Besonders viel Glück hatten Kovalainen und McLaren gehabt, als zu Beginn die beiden Boliden des Teams leicht aneinander gerieten. Kovalainen sorgte sich allerdings weniger wegen eines Doppelausfalls, sondern wegen eines Reifenschadens wie in der Türkei. "Es war nur eine kleine Berührung, die erinnerte mich an die Türkei. Ich war mir nicht sicher, ob es ein Problem an den Reifen gab, da der Zwischenfall ähnlich war. Dort ging dann nach einer halben Runde die Luft aus dem Reifen, hier nicht", erzählte er.

Der Reifen war ganz geblieben, allerdings durfte er dann eben auf andere Weise leiden. Denn die Hinterreifen hätten sofort nachgelassen und als Hamilton an ihm vorbeiging, hätte er nichts machen können, sagte er. Zu Beginn des zweiten Stints wurde es dann allerdings noch schlimmer, da die Strecke recht trocken war, kurz bevor der nächste Regenguss kam. "Ich kämpfte mit Robert und meine Hinterreifen begannen zu grainen. Da kam der Regen und ich hatte grainende Hinterreifen. Die Pace war dann schlecht und ich musste kämpfen, um auf der Strecke zu bleiben", erklärte Kovalainen. Die Extreme Wets hatte er deswegen nicht eingesetzt, da der Schauer vom Team nicht so heftig erwartet wurde. Und trotz der Enttäuschung wollte der Finne nicht unzufrieden sein. "Es gab im Rennen viele positive Dinge. Auch wenn ich jetzt enttäuscht bin, so war es das beste Wochenende der Saison."

McLaren Geschäftsführer Martin Whitmarsh musste Kovalainen zustimmen, dass er ein tolles Wochenende gehabt hatte, auch wenn das Rennen dann nicht gut gelaufen war. "Aber heute hatten viele Fahrer Probleme mit dem Regen. Er ging etwas härter mit dem Hinterreifen um und das wird er schon bedauern. Im Nassen hat Heikki die Reifen in den schnellen Kurven hart ran genommen, das hat sie zerstört und der Grip war weg", sagte Whitmarsh. Immerhin sah er es als kleine Entschädigung für den Finnen, dass er am Ende noch Alonso überholte. "Er dachte aber, dass er selbst gewinnen könnte. In einem Trockenrennen wäre er stärker gewesen. Aber sein Selbstvertrauen ist gut. Er wird in diesem Jahr noch Rennen gewinnen und in der Zukunft noch viele mehr."