Aktuell gibt es gerade einmal 20 Cockpits, die in der Formel 1 zu besetzen sind, in den Nachwuchs-Formeln fahren aber hunderte von Piloten, die einen dieser Plätze haben wollen. Das größte Schaufenster für die Königsklasse ist dabei die GP2, die in den vergangenen Jahren Leute wie Lewis Hamilton, Nico Rosberg oder Heikki Kovalainen hervorgebracht hat. Während in diesem Jahr vor allem Bruno Senna oder Romain Grosjean gute Chancen auf den Aufstieg zugerechnet werden, kann sich Honda-Teamchef Ross Brawn durchaus auch vorstellen, dass Mike Conway der Sprung in die Formel 1 gelingen könnte.

"Ich denke, Mike kann es in die Formel 1 schaffen, er ist ein guter Fahrer und hat sich in der GP2 in diesem Jahr doch recht gut geschlagen", sagte Brawn gegenüber den Kentnews. Dabei ist aber anzumerken, dass Conway momentan jenseits der Top Ten in der Gesamtwertung ist. Er dürfte wohl davon profitieren, dass er Teil des Honda Young Driver Porgramme ist und dabei Brawn bei ein paar Testfahrten etwas mehr überzeugen konnte. "Bei den Tests hat er tolle Arbeit für uns gemacht und da war ich sehr beeindruckt von ihm. Die Schwierigkeit ist, dass die Formel 1 so einen hohen Standard hat und es nur sehr wenige Fahrer schaffen. Ich hoffe, er kann hinkommen."

Ein Blick auf die Gesamtwertung würde aktuell allerdings eben anderes vermuten lassen. Ein Plus, dass Conway in dieser Saison hat, ist der Sieg im Sprint von Monaco, der im Vergleich zu Siegen woanders doch etwas mehr Staub aufgewirbelt hat. "Es wird aber nur ein oder zwei Fahrer geben, die es nächste Saison aus der GP2 nach oben schaffen. Man muss die Meisterschaft fast schon dominieren, um Teil eines Formel 1-Teams zu werden. Man muss wirklich recht außergewöhnlich sein, um es dorthin zu schaffen, ich würde Mike bei Honda aber nicht den Rücken zudrehen", sagte Brawn.

Mit einem Blick auf seine bisherige Karriere musste der Brite aber anmerken, dass sein ehemaliger Schützling Michael Schumacher die Latte wohl für alle höher gelegt hat. "Schumacher musste einfach ein riesiges Talent haben, um das zu tun, was er getan hat. Er brauchte auch andere Qualitäten, die die Fahrer heute nachzuahmen versuchen. Lewis Hamilton ist einer, bei dem ich das Gefühl habe, dass er ihn nachahmen will."