Während Damon Hill noch einigermaßen ungehalten wegen des Verlusts des britischen Grand Prix an Donington ist, sieht Jackie Stewart, Mitglied des British Racing Drivers' Club (BRDC), der Silverstone betreibt, den Schaden als geringer, als wenn man das Rennen behalten hätte. Denn neben den von Bernie Ecclestone geforderten Umbauten wäre auch noch eine hohe Gebühr für die Austragung des Rennens angefallen. "Ich bin enttäuscht, dass Silverstone den britischen Grand Prix verliert. Aber es ist für einen privaten Club schwer, weiter die Gelder aufzutreiben, die nötig sind, um das Rennen in diesem Land zu halten", sagte der Schotte der Press Association.

Angeblich wollte Ecclestone 11 Millionen Pfund (rund 14 Millionen Euro) im ersten Jahr und die Jahre darauf eine Indexanpassung auf die Summe und Stewart war überzeugt davon, dass der BRDC das nicht hätte stemmen können. "Beinahe in jedem anderen Land, das einen Grand Prix hat, wenn nicht sogar in jedem, gibt es Unterstützung der Regierung. Ich denke, wenn man sich die aktuellen Kosten der Formel 1 ansieht, dann gibt es für keinen Promoter die Chance, kostendeckend zu arbeiten. Es wäre nicht korrekt, wenn der BRDC ständig Geld verlöre, nur um den britischen Grand Prix zu halten. Das hätte den BRDC letztendlich ruiniert."

Für BRDC-Präsident Hill ist die Geldfrage in der Formel 1 auch eine recht schwierige. Auch er musste betonen, dass die Gebühren für die Formula One Management immer das größte Fragbezeichen waren, wobei er sich aber darüber aufregte, dass die von den Ausrichtern gezahlten Gelder nicht wieder reinvestiert werden. "Niemand sollte jemand im Weg stehen, wenn es um Profit geht, aber darum geht es nicht. Das Geld von den Leuten, die hierher kommen, geht an die Formel 1 und es kommt nicht zurück, um die Infrastruktur der Formel 1 zu entwickeln. Das hier [Silverstone] ist Teil der Infrastruktur der Formel 1", klagte Hill.

Und noch dazu sei es Teil der Formel 1-Geschichte, immerhin fand dort der allererste Grand Prix der Formel 1-Weltmeisterschaft statt, musste er betonen. "Nichts von dem ganzen Geld wurde reinvestiert, um der Infrastruktur der Strecken zu helfen", sagte er. Und Hill findet es nach eigenen Worten schon absurd, dass Geld aus dem Rennsport herausgenommen wird und keine Investitionen kommen. "Wir hätten einen tollen Austragungsort haben können. Es wäre für alle toll gewesen. Alle hätten gewonnen." So hat Donington gewonnen, was Hill wunderte, da er nicht dachte, dass die Strecke dort rechtzeitig fertig sein könnte. Dass es eine andere Option geben könnte, war allerdings immer auf dem Radar des BRDC. Was ihn immerhin beruhigte, war die Tatsache, dass der britische Grand Prix gesichert ist, auch wenn Hill gerne der Retter gewesen wäre. "Es ist aber wichtig für die britische Öffentlichkeit und Großbritannien, dass es weiter einen Grand Prix gibt. Wir haben immer gesagt, dass es gut für den Motorsport ist, wenn dieses Land einen Grand Prix behält."