Relativ unspektakulär gab David Coulthard am Donnerstagnachmittag vor seinem Heimrennen in Silverstone seinen Rücktritt aus der Formel 1 am Ende der laufenden Saison bekannt. "Ich werde als Berater von Red Bull Racing aktiv im Sport involviert bleiben", sagte er in einer Pressemitteilung. Dabei werde er sich auf die Test- und Entwicklungsarbeit der Autos konzentrieren. Das Saisonfinale in Brasilien im Oktober wird aber nicht zwangsläufig das letzte Mal sein, dass David Coulthard in einem Rennauto antritt. "Ich stehe einem zukünftigen Engagement in einer anderen Form des Motorsports offen gegenüber und hänge meinen Helm definitiv noch nicht an den Nagel!"

Seine Rücktrittsentscheidung habe er schon früher in diesem Jahr getroffen, da er auf einem Höhepunkt seines Könnens abtreten möchte, "so lange ich die immense Herausforderung des Grand Prix-Sports noch genießen kann". Vor einigen Wochen stand der Schotte in Kanada zum insgesamt 62. Mal in seiner F1-Karriere auf dem Podium. Coulthard holte zwei seiner dreizehn F1-Siege in Silverstone, weshalb er das Rennen als logischen Ort für seine Rücktrittsankündigung ansieht.

David Coulthard wird auch weiterhin in Rennautos Gas geben., Foto: GEPA
David Coulthard wird auch weiterhin in Rennautos Gas geben., Foto: GEPA

Christian Horner musste dem Schotten nach der Bekanntgabe des Rücktritts viel Lob aussprechen und sagte, dass die Arbeit mit ihm eimmer eine Freude war und Coulthard dem Team in den vergangenen vier Saisonen viel gebracht habe. "Er ist ein Vollprofi und ich denke, einer der Schlüssel für seine lange Karriere ist die Hingabe, die er eingebracht hat und das Engagement, das er für das Team gezeigt hat. Er hat gezeigt, dass er ein echter Teamspieler ist, was auch dadurch bestätigt wird, dass er in seiner Karriere nur für zwei andere Teams gefahren ist", sagte Horner.

Der Teamchef meinte, ohne Pech oder Geschenke an andere Fahrer hätte Coulthard öfter gewinnen können als 13 Mal, besonders gut erinnern konnte er sich aber daran, dass der Schotte den ersten Punkt und das erste Podium für Red Bull geholt hat und auch der erste Fahrer war, der für das Team ein Rennen anführte. "Über allem ist er aber ein Gentleman und ein guter Freund. Innerhalb des Teams gibt es viel Respekt für David." Ganz ziehen lassen wird Horner seinen Schützling aber nicht, sondern ihn weiter zu Rate ziehen und auch bei Tests im Auto Platz nehmen lassen, um von der Erfahrung des Schotten zu profitieren. "Er wird als Berater des Teams und der technischen Gruppe mit dabei sein und wir wollen das Maximum aus seiner Erfahrung in der Formel 1 holen. Ich denke, er wird keine Probleme haben, seine Zeit zu füllen."