Die Formel 1 ist bereits seit dem Jahr 1997 "carbon neutral", sprich "klimaneutral" - also lange bevor der Begriff Klimawandel die heutige Bekanntheit erlangte. Der Automobilweltverband FIA unterstützt seit 1997 das Scolel Te Projekt in Südmexiko, um auf diese Weise den Schadstoffausstoß der Formel 1 und der Rallye Weltmeisterschaft (WRC) auszugleichen.

Zu diesem Zweck kauft die FIA Credits im Projekt-Trust Fund "Fonfo BioClimatico". Von diesem Geld werden Baumplantagen gegründet und gefährdete Wälder geschützt. Die FIA gleicht dabei nicht nur die Emissionen der teilnehmenden Rennautos aus, sondern auch jene für den Transport und die Reisen der Teams von und zu den Rennveranstaltungen. Denn die 20 Autos produzieren bei den 18 Rennen eines Jahres weniger Schadstoffe als ein Transatlantikflug. Deshalb werden die Zahlungen jedes Jahr an die Anzahl der Rennen angepasst.

Der Transport verursacht mehr Emissionen als das Rennfahren., Foto: WilliamsF1
Der Transport verursacht mehr Emissionen als das Rennfahren., Foto: WilliamsF1

Dennoch werden bei allen Formel 1-Rennen einer Saison, samt der Zuschauer vor Ort, weniger Emissionen verursacht als bei der entsprechenden Anzahl an Golf- und Tennisturnieren oder Fußballspielen innerhalb eines Jahres. Gleichzeitig beruft sich die Formel 1 darauf, dass Sportarten wie Fußball oder Golf nie zur Besserung des Problems beitragen werden, die F1 durch die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien für Straßenautos jedoch einen großen Einfluss haben kann.

Make Cars Green

Mit "Make Cars Green" hat die FIA eine eigene internationale Umweltkampagne gestartet, die aufzeigen soll, wie Entscheidungsträger, Industrie und Konsumenten gemeinsam der Umwelt helfen können. Die Kampagne soll die Rolle von Autos in der Gesellschaft umweltfreundlicher gestalten. Dazu gehört auch die Implementierung von umweltfreundlichen Initiativen im Motorsport. So unterstützten alle 22 F1-Piloten beim Saisonauftakt 2008 in Melbourne die FIA-Kampagne bei einem gemeinsamen Fotoshooting. Ab der Saison 2009 führt die FIA ein Energierückgewinnungssystem in der Formel 1 ein, das die freigewordene Bremsenergie beim Beschleunigen wiederverwerten wird.

earthdreams

Button und Barrichello auf Schulbesuch., Foto: Sutton
Button und Barrichello auf Schulbesuch., Foto: Sutton

Auch das Honda Racing F1 Team setzt seit 2007 auf Umweltschutz. Mehr als 72.000 Menschen aus über 200 Ländern haben sich für die Honda-Kampagne earthdreams auf der Internetseite myearthdream.com registriert und versprochen, ihr Papier zu recyceln. Dafür wurden die Namen der Teilnehmer auf den beiden Honda F1-Autos verewigt, die wie eine Weltkugel lackiert waren.

Auch bei diversen Events gingen die Honda-Fahrer mit gutem Beispiel voran. In Melbourne besuchten Jenson Button und Rubens Barrichello eine Schule im Albert Park und ersetzten die herkömmlichen Glühbirnen durch Energiesparbirnen. Dadurch sparte die Schule 7.000 Dollar und senkte ihren Schadstoffausstoß um 40 Tonnen,was dem Schadstoffausstoß der beiden Honda F1-Renner aus fünf Rennen entspricht. earthdreams unterstützt derzeit acht Umweltprojekte in aller Welt. Honda gewann mit seiner Initiative schon im ersten Jahr zwei Umweltpreise.

Honda als erstes F1-Team ISO zertifiziert

Das Honda Racing F1 Team hat im Mai 2008 als erster Formel 1-Rennstall eine ISO-Zertifizierung nach ISO14001 erhalten. Die Norm ISO14001 ist die internationale Spezifikation für ein "Environmental Management System" (EMS). Die Zertifizierung der Honda-Fabrik im britischen Brackley besagt, dass die Anlage dem internationalen Standard entspricht und ein effektives Umweltmanagementsystem implementiert worden ist.

Die Arbeiten im Hinblick auf die Zertifizierung begannen bereits im Jahr 2005 und werden weiter fortgesetzt, um die CO2-Emissionen des Teams weiter zu senken. Entgegen der allgemeinen Annahme entfällt laut Honda nur 1% des Schadstoffausstoßes des Teams auf den Verbrauch von Benzin bei den Rennen und Testfahrten. Der Großteil werde vom Stromverbrauch in der Fabrik und dem Transport der Ausrüstung und des Personals verursacht.