Das neue Safety Car System, das bei den Testfahrten in Barcelona und im Training in Magny Cours probiert wurde, findet nicht unbedingt den Anklang von Robert Kubica. Das System ist so ausgelegt, dass über die Einheitselektronik eine Nachricht an die Fahrer gesendet wird, die diese dann bestätigen müssen. Daraufhin geht die Elektronik in den Safety Car Modus und zeigt dem Fahrer an, wie schnell er fahren darf, um eine gewisse Zeitgrenze nicht zu unterschreiten. Mit diesem System hoffen die FIA, die Fahrer und die Teams, das Schließen der Boxengasse bei der Entsendung des Safety Cars zu verhindern.

Doch Kubica meinte dazu, es sei zu kompliziert und er wusste nicht, ob es wirklich zum Einsatz kommen wird. "Was passiert, wenn jemand das Safety Car 200 Meter später gesehen hat und er das System dann später aktiviert? Er wird einen Vorteil haben", meinte der Pole gegenüber ITV. Deswegen war es ihm wichtig, dass die FIA im Falle der Verwendung des Systems immer prüft, wer gerade wo war und ob er den Knopf zur Aktivierung rechtzeitig gedrückt hat. Deswegen betonte er auch, dass das aktuelle System noch überarbeitet werden müsse und eine perfekte Lösung noch nicht in Aussicht sei. "Natürlich ist die jetzige Safety Car Regel, mit der Schließung der Boxengasse, eine große Strafe für jene Fahrer, die gerade im Stoppfenster sind und das kann einem das Rennen verhauen."

In diesem Jahr ist das bereits diversen Fahrern passiert und Kubica meinte, das könnte sogar die Weltmeisterschaft mitentscheiden. "Das ist eine schwierige Situation. Es gibt positive und negative Seiten bei verschiedenen Lösungen und am Ende wird es nie hundertprozentig perfekt sein, aber ich denke, wir können es perfekter machen als momentan", erklärte er.

Bei den Fahrermeetings in Magny Cours waren die Reaktionen zu dem neuen System auch gemischt, weswegen es wohl ohnehin noch dauern wird, bis ein Konsens gefunden ist. Sebastian Vettel meinte, ebenfalls gegenüber ITV, dazu: "Deswegen sind diese Diskussionen auch nicht endgültig, bis jemand mit einer Idee kommt, die perfekt ist. Einer sagt, zurück zum alten System, jemand Anderes sagt, hin zum neuen System oder wir sollen die Boxenampeln ändern. Wenn man in einer Gruppe von zehn bis 15 Fahrern diskutiert, dann werden drei sagen, das sei gut und der vierte findet den Fehler im neuen System. Es ist also schwierig und wird Zeit brauchen, bis wir eine bessere Lösung haben."