Was bedeutet es für einen britischen Fahrer, dass der Heim-Grand-Prix ausverkauft ist?
Lewis Hamilton: Zunächst einmal war Silverstone im vorigen Jahr mein erstes Formel 1-Heimrennen und die Menge an Unterstützung war unglaublich. Ich hoffe, dass dieses Jahr noch mehr Leute da sind, um mich, David und auch Jenson zu unterstützen. Es gibt kein besseres Gefühl - zu wissen, dass man in seiner Heimat fährt und dass man die Unterstützung der Fans hat. Das gibt einem ein paar zusätzliche Zehntelsekunden, einfach nur durch das Selbstvertrauen. Ich bin also sehr dankbar für die Unterstützung, die ich hoffentlich bekomme.

Jetzt, nach all den Rennen und Meisterschaften, die du gewonnen hast, was würde es dir da bedeuten, denn du den britischen Grand Prix gewinnst?
Lewis Hamilton: Wenn ich den britischen Grand Prix gewänne, dann wäre das sicher das Highlight meiner Karriere. Wenn man ein Heimrennen gewinnt - vor den heimischen Zuschauern - und noch weiß, dass so viele Leute zusehen... dieser Jubel, den ich voriges Jahr nach dem Qualifying bekommen habe, das war unglaublich. Die Leute glücklich zu machen, das Team glücklich zu machen und es noch im Heimatland zu tun, wäre ein enormes Gefühl.

Das Qualifying ist natürlich spannungsgeladen und im Vorjahr hast du alle verzaubert, als du die Konkurrenz und das Publikum mit dieser starken Pole Position in letzter Sekunde überrascht hast. Erzähl uns von dem Moment und der Atmosphäre danach.
Lewis Hamilton: Ich denke, meine Pole Position voriges Jahr war etwas unerwartet. Es war eine dieser Sachen in letzter Minute und eine Entscheidung in Sekundenbruchteilen - man pusht so sehr und das Auto war eigentlich überall. Ich hab es beinahe um die Kurven gescheucht und konnte es spüren. 'Das wird die Runde, das wird die Runde.' Und ich kam über die Linie und die Jungs sagten am Funk: 'Pole Position.' Ich konnte die Leute hüpfen sehen und sah, wie sie die Fahnen schwangen. Das ist definitiv anders als in einem anderen Land, wo man vielleicht ein, zwei Fahnen sieht, stattdessen hatten wir hier überall die McLaren-Flaggen und die britischen Flaggen. Da denkt man sich: 'Ja - hier gehören wir hin.' Und wenn ich wir sage, dann meine ich uns und alle Fans.

Lewis Hamilton rechnet mit einem aufregenden Wochenende, Foto: Sutton
Lewis Hamilton rechnet mit einem aufregenden Wochenende, Foto: Sutton

Was würdest du Zuschauern sagen, die zum ersten Mal kommen, um sich das Qualifying und das Rennen anzusehen?
Lewis Hamilton: Ich erwarte, dass es sehr aufregend wird. Ich denke, wir werden an dem Wochenende ein tolles Paket haben, da ein paar Updates kommen. Ich hoffe nur, dass das Wetter so toll ist wie voriges Jahr - es war fast wie in Monaco und die Atmosphäre war unglaublich.

In diesem Jahr ist das 60-jährige Jubiläum von Silverstone - der erste Grand Prix fand dort 1948 statt. Wer waren deine fahrerischen Helden, als du aufgewachsen bist?
Lewis Hamilton: Ich wurde erst 1985 geboren, als ich also aufwuchs und begann, die Formel 1 anzusehen, waren das Ayrton Senna, Nigel Mansell und Alain Prost. Diese drei Fahrer waren damals ganz an der Spitze. Dann begann Michael Schumacher zu dominieren und danach kam Kimi. Ich war ein großer Fan von Kimi und auch ein großer Fan von Fernando und jetzt bin ich heute hier, fahre gegen diese Beiden und besiege sie auch manchmal. Wenn die Leute also sagen "du lebst deinen Traum", dann glaube ich, dass der Satz zu niemandem besser passt als zu mir.

Du sprichst davon, deinen Traum zu leben. Teil davon ist es, dein Heimrennen in Silverstone vor deinen Fans zu gewinnen. Was für Botschaften hast du für die britischen und auch internationalen Fans, die nach Silverstone kommen werden?
Lewis Hamilton: Der britische Grand Prix wird eines der Highlights meiner Karriere und eines meiner größten Ziele ist, ihn zu gewinnen. In Monaco zu siegen, ist sehr speziell, aber wenn ich den britischen Grand Prix gewänne, wissend, dass ich so viel Unterstützung und so viele Leute hinter mir habe, die auf mich zählen - das wäre unbeschreiblich. Ich will nur, dass die Fans und meine Unterstützer wissen, dass ich so hart arbeite wie möglich und den bestmöglichen Job abliefere, genauso wie mein Team. Wir werden dort gemeinsam sein und zusammenhalten, egal was passiert. An alle Fans dort schon jetzt ein Danke für die Unterstützung, die wird wirklich geschätzt, nicht nur von mir, sondern von meiner Familie. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was es für einen Unterschied beim Selbstvertrauen und im Gefühlsleben macht, wenn man so in ein Rennwochenende geht. Ich hoffe also, ihr genießt es und ich freue mich darauf, euch zu sehen und werde versuchen, so vielen wie möglich zuzuwinken und auch so viele wie möglich von euch kennen zu lernen.