Am ersten Testtag begnügte er sich noch mit der zweitschnellsten Zeit, am Mittwoch fuhr Heikki Kovalainen ganz nach vorne. Der Finne testete einen neuen Frontflügel, den am Donnerstag auch Lewis Hamilton fahren wird. Hinter dem McLaren-Piloten reihten sich Jarno Trulli, Nico Rosberg und Nelsinho Piquet in der Zeitenliste ein. Der Tagesschnellste vom Dienstag, Felipe Massa, fand sich nur auf Position 7 wieder - hinter Sebastian Vettel im Toro Rosso und Robert Kubica im BMW Sauber.

Felipe Massa hatte zwei gute Testtage., Foto: Patching/Sutton
Felipe Massa hatte zwei gute Testtage., Foto: Patching/Sutton

Massa setzte seine Aerodynamik- und Setuparbeiten vom Dienstag fort, bevor am Donnerstag Kimi Räikkönen den Test beendet. "Die beiden Tage waren positiv", sagte Massa vor seiner Abreise. "Die ersten Anzeichen sind ermutigend. Wir arbeiten in die richtige Richtung und glauben, dass wir auf dieser Strecke konkurrenzfähig sein werden." Noch sei es allerdings zu früh, um Vergleiche mit den Konkurrenten zu ziehen. "Es gibt beim Testen einfach zu viele Unbekannte", betonte Massa.

Die Wetterbedingungen waren typisch britisch: wechselhaft im Laufe des gesamten Testtages. Am Vormittag ging ein kurzer Regenschauer über Silverstone nieder, aber auch der böige Wind stellte die Teams vor einige Probleme bei ihren Aerodynamiktests.

"Die Strecke war besser als gestern", fand Nelsinho Piquet wenigstens etwas Positives an den äußeren Voraussetzungen. "Allerdings war es ziemlich windig und dadurch sehr schwierig, konstant zu fahren." Diese Verhältnisse seien jedoch nicht ungewöhnlich für Silverstone und somit vielleicht eine gute Vorbereitung für das Rennen in anderthalb Wochen. Piquets Hauptaufgabe bestand aus Setuparbeiten und Reifentests. "Alles lief nach Plan", verriet Cheftestingenieur Christian Silk. "Das waren zwei solide Testtage für Nelson, morgen wird Fernando das Programm abschließen."

Robert Kubica machte vorzeitig Feierabend., Foto: Patching/Sutton
Robert Kubica machte vorzeitig Feierabend., Foto: Patching/Sutton

Für Trulli war es der erste Tag im Auto nach seinem Podestrang in Magny Cours. Er arbeitete an der Abstimmung für den Großbritannien GP und testete neue Aerodynamikteile. "Wir konnten viele Runden fahren und haben einige nützliche Dinge gelernt", fasste er zusammen. "Alles lief problemlos und wir haben trotz des starken Windes Fortschritte gemacht." Die direkten Vergleichsfahrten gerieten jedoch schwierig.

BMW Sauber schickte Robert Kubica und seine Ingenieure deshalb schon über eine Stunde vor dem offiziellen Testende um 17:00 Uhr Ortszeit ins Debriefing. Das geplante Programm hatte man zu diesem Zeitpunkt bereits absolviert. Am Donnerstag wird Nick Heidfeld den Test mit mechanischen und aerodynamischen Tests sowie Reifenarbeiten abschließen.

Bei Red Bull greift am letzten Tag David Coulthard ins Lenkrad. Er hofft auf mehr Glück als Mark Webber am Mittwoch. Der Australier verlor viel Testzeit aufgrund eines komplizierten Elektronikproblems. Schon nach der Installationlap hatte Webbers RB4 Fehlzündungen, die zwischenzeitlich behoben werden konnten, dann jedoch zurückkehrten. Deshalb wechselte das Team den Renault-Motor aus, obwohl dieser nach Angaben der Ingenieure nicht der Grund für das Problem gewesen sein soll. Beim Schwesterteam gab es keine Probleme: nur ein beschädigter Unterboden musste während der Regenpause ausgetauscht werden. Ansonsten konnte Sebastian Vettel die ihm unbekannte Strecke kennen lernen und an der Aufhängung, den Bremsen und der Lenkung arbeiten.

Force India testete neue und alte Teile., Foto: Patching/Sutton
Force India testete neue und alte Teile., Foto: Patching/Sutton

Das Schlusslicht der Zeitentabelle war Giancarlo Fisichella im überarbeiteten Force India. Der Italiener fuhr erstmals mit dem neuen Aerodynamikpaket, hatte jedoch nicht viel davon: er flog kurz vor der Mittagspause heftig in Becketts in die Reifenstapel ab. Fisichella wurde nach einem Check im Medical Centre unverletzt entlassen. Das Auto konnte für den restlichen Testtag nicht wiederhergestellt werden.

"Wegen des starken Windes kam Giancarlo in Becketts von der Bahn ab und leider wurden dabei unsere neuen Komponenten beschädigt", sagte Mike Gascoyne. Das sei schade gewesen, da der Morgen mit den neuen Teilen gut verlaufen wäre. Am Donnerstag soll Adrian Sutil eine neue Aufhängung testen, die einen weiteren Fortschritt bringen soll. Fisichella fehlte, trotz des Abfluges und frühen Testendes, nur eine Zehntelsekunde auf Jenson Button auf Position 9. "Es war wirklich schade, dass wir am Nachmittag nicht fahren konnten", sagte Fisichella. "Das Auto fühlte sich schneller an, obwohl die Balance wegen des Windes nicht so gut war."