Robert Kubica hat schon im Winter erkannt, wie wichtig eine gute Gewichtsverteilung ist, welchen Einfluss eine gute Ballastverteilung auf die Balance des Autos hat. Der Pole nahm angeblich innerhalb von sechs Wochen sieben Kilo ab. "Das hat uns selbst überrascht", sagte Mario Theissen. Aber Kubica war klar, dass er das Gesamtpaket verbessern konnte, wenn er abnehmen würde. "Denn was er verliert", erklärt Theissen, "kann in Form von Ballast hinzugefügt werden - das macht das Auto schneller."

Im kommenden Jahr könnte das noch wichtiger werden, denn durch KERS werden die Autos schwerer und der vorteilhaft verteilbare Ballast wird geringer. "Es ist klar, dass wir einen Großteil, wenn nicht sogar den ganzen Ballast, wegen KERS verlieren werden", verrät Theissen. Es besteht also die Möglichkeit, dass die Autos schon ohne Ballast mehr als das Mindestgewicht wiegen werden. "Dadurch können wir das Auto nicht mehr so ausbalancieren wie wir es gerne hätten", sagt Theissen. Denn je mehr Ballast im Auto verteilt werden kann, desto besser kann die Balance beeinflusst werden. "Mit einem leichten Fahrer geht das besser."

Doch Kubica sieht Gefahren im zusätzlichen KERS-Gewicht. "Es wird rund 35 Kilo wiegen und dadurch wird es sehr, sehr wichtig, leicht zu sein oder ein leichtes Auto zu haben", erklärt er. Die Abspeck-Kur der Autos werde die Teams bis nächstes Jahr sehr viel Geld kosten. "Es wird vielleicht sogar gefährlich, weil die Teile leichter und dadurch zerbrechlicher gebaut werden. Ich mache mir deshalb Sorgen, dass einige Teams leichte Fahrer bevorzugen werden, weil das von Vorteil ist." Aus Kubicas Sicht wäre so ein Schlankheitswahn nicht der richtige Weg. "Ich habe das der FIA und der GPDA mitgeteilt, aber die Antwort war ziemlich negativ."