Das Andenken an den kürzlich verstorbenen ehemaligen Teamchef Ove Andersson wird Toyota beim Rennen in Magny Cours begleiten. Das Team wird an beiden Autos einen schwarzen Streifen am Monocoque haben und auch die Boxen werden teilweise schwarz gefärbt sein. Im Motorhome des Teams wird ein Kondolenzbuch aufliegen, das nach dem Wochenende der Familie übergeben wird. Am liebsten würde das Team als passenden Tribut aber gerne ein gutes Ergebnis einfahren.

"Das ist natürlich eine traurige Zeit für das Team und wir sind alle schockiert davon, was Ove passiert ist. Das gibt uns zusätzliche Motivation, um an diesem Wochenende erfolgreich zu sein", meint Pascal Vasselon. Nach dem guten Ergebnis in Kanada sind alle Team-Mitglieder überzeugt, dass man gut abschneiden kann und wie einige Andere mag Vasselon Magny Cours, weil es dort keine Ablenkungen vom eigentlichen Rennsport gibt. Als Franzose freut es ihn außerdem, nach den Rennen in Monaco und Montreal nun nach Frankreich zu kommen, wo er abermals seine Muttersprache gut gebrauchen kann. "Aus technischer Sicht haben wir wieder normale Anforderungen; es gibt keine besonderen Probleme und der Abtrieb wird mittelhoch. Das ist eine Strecke mit viel Grip und es ist nicht zu wellig, also kann man die Aufhängung voll auf aerodynamische Effizienz abstimmen", erklärt er und macht sich nur wegen ein paar Kerbs Sorgen.

Auch Timo Glock erkennt an der Strecke von Magny Cours keine Besonderheiten. "Sie ist OK und recht herausfordernd, aber auf keinen Fall ein Favorit von mir", sagt er. Platz vier in Montreal hat den Deutschen natürlich beflügelt und ihm auch gezeigt, dass er sich das Potential des Autos nicht nur eingebildet hatte. "Es musste nur alles passen und das war in Kanada der Fall. Ich war schon vorher knapp dran, aber da stoppten mich die Umstände. Jetzt habe ich meine ersten Punkte für das Team geholt und freue mich darauf, in Zukunft noch mehr zu holen", erklärt Glock. Aufgrund der guten Tests in Barcelona rechnet er damit, das gleich in Magny Cours zu schaffen. "Ich weiß, das Team ist wegen Ove Anderssons Unfall recht schockiert, also wäre es schön, ihnen ein gutes Ergebnis zu schenken. Ich habe persönlich nicht mit Ove gearbeitet, aber ich habe viel über ihn gehört und die Nachricht war traurig."

Auch Jarno Trulli plant ein gutes Ergebnis und meint, dass ohne Andersson Toyota vielleicht gar nicht in der Formel 1 wäre. "Er half zu seinen Rallye-Zeiten, das Werk von Grund auf zu dem zu machen, was es heute ist; eine echte Formel 1-Einrichtung mit dem Potential, Weltmeisterautos zu bauen. Er liebte den Motorsport und es war seine Leidenschaft, Toyota Erfolg haben zu sehen, also hoffe ich, dass wir dieses Wochenende etwas Passendes erreichen." Der Italiener mag den Circuit de Nevers etwas mehr als sein Teamkollege, da ihm schnelle Schikanen gefallen und die langsamen und mittelschnellen Kurven nach seiner Meinung ein paar interessante Herausforderungen bieten. "Ich komme gerne nach Frankreich und ich fühle mich dort fast wie zuhause. Die französischen Fans unterstützen mich immer sehr und ich hoffe, wir können ihnen zeigen, wie gut unser Auto ist, indem wir wieder punkten." Diesmal wären die Punkte allerdings für Andersson.