Angesichts der Ereignisse des Samstags sah sich die Mannschaft von Toro Rosso zu einem kleinen Änderungswunsch in der Formel 1 gezwungen. "Stimmen Sie jetzt für umgedrehte Startaufstellungen", war der Pressemitteilung der Mannschaft zu entnehmen. Da Sebastian Vettel aus der Boxengasse starten wird, dürfte das aber ohnehin nur Sebastien Bourdais was nutzen. Er wird dank Getriebewechsel weiter hinten starten dürfen, hatte er sich im dritten Training bei einem Ausritt doch jenes Bauteil beschädigt.

Doch das beschäftigte den Franzosen gar nicht so, sondern eher der Asphalt auf dem Circuit Gilles Villeneuve. "Die Strecke fällt auseinander und die Bedingungen sind echt schwierig. Wegen des Windes fliegen auch viel Schmutz und Blätter herum, wodurch es sehr rutschig ist und der Asphalt macht Kügelchen auf der Rennlinie, weil er aufbricht", berichtete Bourdais. Für ihn ergab sich dadurch das Problem, dass er wegen seines Unfalls am Morgen kein Risiko eingehen konnte und ihn das bei diesen Bedingungen noch langsamer machte. "Das war bislang einer der schlimmsten Tage meiner Karriere", monierte er.

Teamchef Franz Tost war auch nicht unbedingt glücklich und meinte, man habe den Preis dafür bezahlt, zwei junge Fahrer zu haben, die in Montreal keine Formel 1-Erfahrung haben. So verlor Vettel sein Auto in Kurve neun und zerstörte dabei die rechte vordere und hintere Aufhängung und das Monocoque, was sich bis zum Qualifying nicht richten ließ und den Deutschen zum Start damit in die Boxengasse schickte. "Bourdais flog in Kurve vier ab, wobei er sich die rechte Aufhängung beschädigte. Die Querlenker brachen und die rechte Antriebswelle kam aus dem Getriebe, was hieß, das Getriebe musste gewechselt werden. Deswegen wird Sebastien fünf Plätze Strafe in der Startaufstellung bekommen", sagte der Österreicher.