Das 2. Freie Training in Montreal begann ebenso kurios wie es enden sollte. Zur Eröffnung hoppelte ein Murmeltier über die Strecke, zum Abschluss schlugen sich selbst die Murmeltiere mit der Pfote gegen die Stirn. Was ihnen die Streckenposten des Circuit Gilles Villeneuve boten, muss selbst für die possierlichen Inselbewohner seltsam ausgesehen haben.

Eine gute Viertelstunde vor dem Ende des Trainings rollte Felipe Massas Ferrari am Streckenrand aus. An sich kein Problem: der Ferrari blieb direkt vor einer Öffnung in den Leitplanken stehen, musste nur gerade nach hinten dazwischen durch geschoben werden. Doch erst brachten die Streckenposten den Leerlauf nicht rein, dann schoben sie den Ferrari gefühlte dreihundert Mal vor und zurück, schlugen dabei sogar an der Leitplanke an und zogen sich den Unmut des völlig frustriert eingreifenden Massa zu.

Mehr Glück bei der Bergung ihrer Autos hatten Timo Glock und Fernando Alonso. Während Glock der Mauer ein Küsschen gab, drehte sich Alonso gleich zweimal an der gleichen Stelle. Beim zweiten Dreher starb der Motor ab. Auch sein Teamkollege Nelsinho Piquet hatte kein Glück: er blieb schon früh eingangs der Boxengasse stehen und musste von seinen Mechanikern zurückgeschoben werden, die hatten jedoch keinerlei Rangierprobleme.

Die schnellste Zeit des Freitags ging an den Vorjahressieger: Lewis Hamilton war in 1:15.752 Minuten knapp drei Zehntel schneller als Robert Kubica. Den guten Eindruck von BMW Sauber bestätigte Nick Heidfeld auf Position 6. Dazwischen reihten sich Kimi Räikkönen, Heikki Kovalainen und Felipe Massa auf den Plätzen 3 bis 5 ein. Abgesehen von Glock und Adrian Sutil landeten alle Deutschen in den Top10. Neben Heidfelds 6. Rang bedeutete dies Platz 8 für Nico Rosberg und Platz 9 für Sebastian Vettel.