Die Ferrari sind der natürliche Gegner von McLaren in der Formel 1 und wenn es nach Lewis Hamilton geht, dann wird das auch in Kanada nicht anders sein. Die Roten waren von ihrer Vorstellung in Monaco selbst begeistert, doch der Brite konnte daran nichts Außergewöhnliches erkennen. "Ich denke nicht, dass sie Fortschritte gemacht haben. Sie waren das ganze Jahr stark. Sie waren nicht besser als in den Rennen davor. Aber das Auto ist in diesem Jahr besser als im Jahr davor", meinte Hamilton und fügte an, dass es schwer werden wird, Ferrari zu schlagen.

Doch auch sein eigenes Dienstfahrzeug schätzte er als durchaus siegtauglich ein. Er musste zwar zugestehen, dass der McLaren im Vorjahr dank der Fahrhilfen wohl besser in Montreal gelegen hat, aber das war eben wegen der Hilfen. "Ich denke, wir sollten über die Kerbs etwas besser sein, was hier gut passt. Wir haben die Aerodynamik und den Motor etwas verbessert, also sollten wir insgesamt schnell sein", sagte der WM-Führende. Gespannt war er darauf, wie der Rest so abschneiden wird, wobei er Ferrari bei den Speeds auf den Geraden wieder am schnellsten erwartete. "Dadurch wird es schwer, sie zu besiegen. Aber ich denke, dass wir hier einen Unterschied machen können."

Was seinen zurückliegenden Sieg in Monaco betraf, so wollte er nicht mehr zu viel Gedanken daran verschwenden. Er gab zwar zu, dass der Triumph sehr emotional war, doch er meinte, dass er nach den Rennen schnell versuche, das hinter sich zu lassen und sich auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren. "Ich hatte aber Zeit, es zu genießen. Am Montag, Dienstag und Mittwoch hatte ich Zeit mit der Familie, dann kam ich gleich herüber. Ich flog mit Freunden nach Los Angeles und kam dann hierher. In den Staaten hatte ich Zeit für das Training und genoss das gute Wetter", erzählte Hamilton. Besonders viel Schwung wollte er von seinem Sieg im Fürstentum auch nicht mitgenommen haben, da er in diesem Jahr bereits davor gute Rennen gehabt hatte. "Für das Team war es aber ein Schub, weil sie hart gearbeitet haben. Sie haben es mehr verdient als alle Anderen."

Was seinen Sieg in Montreal vor einem Jahr betraf, so erinnerte er sich noch daran, dass er nach dem Problem, das er in Monaco zu haben glaubte, froh darüber war, Fernando Alonso im Qualifying besiegt zu haben. Das Rennen selbst beschrieb er dann als einerseits einfach, andererseits aber auch stressig. "Ich wollte gewinnen und dann kamen immer wieder Safety Car Phasen. Ich hatte eine Führung, die war dann wieder weg, dann hatte ich wieder eine Führung und dann war sie wieder weg. Ich habe es trotzdem geschafft. Das war ein schöner Sieg und es war toll, meinen ersten Sieg zu holen - vor allem nach den konstanten Leistungen davor." Was ihm danach auffiel, war, dass seine Konkurrenten ihn wohl ein wenig eher als Bedrohung wahrnahmen. In diesem Jahr dürfte er das von Beginn an gewesen sein.