Ich fahre immer recht gern in Silverstone, weil ich die Atmosphäre mag. Die Engländer lieben den Rennsport - ob mit oder ohne Lewis Hamilton, wobei dessen Erfolg hier natürlich einen absoluten Hype ausgelöst hat. Ich mochte die Rennleidenschaft der Engländer schon zu Formel-3000-Zeiten. An der Strecke gefällt mir am besten die schnelle Kurvenkombination Becketts, das ist eine der besten Passagen im ganzen Kalender.

Die freien Trainings verliefen bei uns planmäßig, wir hatten keine technischen Störungen und konnten unser Programm abarbeiten. Bei den Long-Runs im zweiten Training war die Balance meines Autos allerdings erstaunlich schlecht, und wir haben noch nicht so richtig verstanden, warum, denn wir hatten gar nicht so viel verändert. Aber anhand der Daten werden wir hoffentlich erkennen können, woran das lag und entsprechend reagieren. Von unseren Plätzen 13 und 15 in der zweiten Session darf man sich nicht zu sehr beeindrucken lassen. Ich denke schon, dass wir hier an unsere Leistungen aus den vergangenen Grands Prix anknüpfen und ordentlich Punkte sammeln können.

Typisch englisch ist auch das Wetter - es ist grau, es weht ein sogar für englische Verhältnisse kräftiger Wind, und es sieht ständig aus, als würde es gleich schütten. Im zweiten Training heute hatten wir auch ein wenig Regen, aber das war nicht mal genug, um die Strecke wirklich nass zu machen. Das hat der Wind gleich weggeblasen. Momentan rechnen wir damit, dass es im Rennen trocken sein wird, was ich ja eher schade finde.

Neben dem Wetter lästert man in England ja auch gern über das Essen. Eine englische Kollegin aus unserem Team will das nicht auf sich sitzen lassen und hat mich für Samstagabend in ein Restaurant eingeladen. Ich bin mal gespannt...