"Wenn in einer Demokratie eine Mehrheit etwas beschließt, was einem nicht zusagt, dann ist es alles andere als den demokratischen Grundregeln folgend, wenn man daraufhin den Schwanz einzieht", hatte Christian Danner nach dem für Max Mosley erfolgreich verlaufenen Vertrauensvotum in Paris bei RTL gemeint. Dennoch wird die Zahl der Automobilclubs und Verbände immer größer, die sich mit der Entscheidung in Paris nicht anfreunden können. Mittlerweile hat sich der Vorsitzende von Motorsport South Africa (MSA), Roger Pearce, dahingehend geäußert, dass der Verband so wie jene in den USA und den Niederlanden seine Position überdenken werde. Der ADAC hat sich ja bereits aus den FIA-Arbeitsgruppen zurückgezogen.

"Wir sind im Interesse unserer internationalen Sportler verpflichtet, diese Mehrheitsentscheidung zu akzeptieren. Für den Moment werden wir zurückstehen und unsere Optionen genau abwägen", erklärte Pearce. Der größte Automobilclub Südafrikas, die Automobile Association of South Africa (AASA), zeigte sich von der Entscheidung in Paris auch nicht besonders begeistert und beklagte, dass Mosley die Rücktrittsbitten von zahlreichen Verbänden in den vergangenen Monaten ignoriert hatte.

Rob Handfield-Jones, der Leiter der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten bei der AASA, erklärte dazu: "Die Autoclubs sind sehr respektiert, nicht zuletzt wegen ihrer hohen Standards beim Service und wegen ihrer Werte. Diese Standards und Werte sollten von der FIA und, im Besonderen, ihrem Präsidenten geteilt werden. Aber das ausgesprochene Vertrauen an Mr. Mosley unterstützt nicht jene Werte, die viele Autoclubs weltweit vertreten. Die AA distanziert sich deswegen von dem Ergebnis der Abstimmung und überdenkt nun, wie sich in Zukunft die Beziehung mit der FIA am besten handhaben lässt."

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.