Als erschütternden Schlag musste Kimi Räikkönen auch eineinhalb Wochen danach Monaco immer noch bezeichnen. Dennoch wollte er das Rennen mittlerweile hinter sich gelassen haben, da er ohnehin nichts mehr machen könne. Aber es galt noch Analysearbeit zu betreiben, denn Räikkönen verstand nach wie vor nicht, warum er auf der nassen Strecke so wenig Grip hatte, fühlt er sich normalerweise doch recht wohl bei solchen Bedingungen. "Mir gefiel es überhaupt nicht, als Neunter ins Ziel zu kommen - und damit ohne Punkte. Das war das erste Rennen der Saison, in dem ich keine Punkte holen konnte und das darf nicht mehr passieren, denn der Kampf um die WM ist extrem knapp", so der Finne in seinem Blog auf der Ferrari-Homepage.

Was die Vorbereitung für Kanada betrifft, so wäre es Räikkönen lieber gewesen, wenn in Le Castellet beim Testtag mit wenig Abtrieb kein Regen gefallen wäre. So konnte nicht viel erledigt werden, doch er blieb dabei pragmatisch: "Wir sind jetzt alle auf dem gleichen Stand." Deswegen rechnete er auch mit einem recht ausgeglichenen Feld und hat aus diesem Grund seinen Fokus auch auf das Qualifying gelegt, da das wichtiger und wichtiger wird. "Wir müssen gleich von Beginn des Wochenendes an gut arbeiten, damit wir das bestmögliche Setup haben. In Monaco waren die Abstände sehr knapp und die ersten fünf Autos waren nur durch zwei Zehntelsekunden getrennt", betonte er dazu.

Doch Räikkönen sah den F2008 für Kanada besser aufgestellt als in der Vergangenheit, denn das Auto ist nach seiner Ansicht bei der Bremsstabilität und beim Fahren über die Kerbs besser geworden. "Natürlich müssen wir bis zum ersten Training am Freitag warten, damit das bestätigt wird", meinte er. Ganz sicher war er sich dafür schon, dass es wieder eine Safety Car Phase geben wird, denn bislang will er in Montreal noch kein Rennen ohne erlebt haben. "Wenn das passiert, dann müssen wir wegen der Ausgeglichenheit im Feld mit der Strategie vorsichtig sein. Bei den aktuellen Regeln ist Glück wirklich wichtig, wenn man bei solchen Bedingungen gewinnen will. Also hoffen wir, dass es in einem für uns günstigen Moment passiert, wenn das Safety Car herauskommen muss."

Was das Rennen um den Titel betrifft, so war Räikkönen nach wie vor gänzlich ruhig, denn er hatte schon zu Saisonbeginn erklärt, dass er mit einem Kampf bis zum Schluss rechne. "Ein Drittel der Saison ist vorbei, ich habe 35 Punkte und bin Zweiter. Das ist mehr oder weniger, was ich erwartet habe. Nichts wurde gewonnen oder verloren. Es hat keinen Sinn, nach dem Rennen in Monaco in Panik zu verfallen, denn im Vergleich mit vorigem Jahr ist die Situation viel besser", betonte er. Deswegen plane er auch nicht, seinen Zugang zum kommenden Wochenende irgendwie zu ändern - und sein Ziel war ohnehin der Sieg.