Nicolas Todt hat nicht nur einen in Motorsportkreisen bekannten Nachnamen, sondern ist mittlerweile selbst ein bekannter Mann in eben jenen Kreisen. Als Manager ist er ebenso unterwegs wie als Teamleiter bei ART in der GP2. Alleine deswegen halten sich auch immer wieder Gerüchte, er könne in die Formel 1 einsteigen. Todt selbst ist zu diesem Schritt noch nicht bereit. Er habe in der GP2 viel gelernt, habe Erfolge gefeiert und Niederlagen eingesteckt. "Das System funktioniert gut und die Formel 1 ist...die Stufe über der GP2. Sie ist ein logisches Ziel, aber zwischen diesen beiden Serien ist ein himmelweiter Unterschied", meinte Todt gegenüber Motorsport Aktuell.

Denn er weiß, dass die Formel 1 heutzutage ein teures Geschäft ist. Neben den Kosten, ein Team zu kaufen oder zu gründen, muss man auch die Mittel auftreiben, um das ganze am Laufen zu halten. "Solange das Reglement so ist, wie es ist, unsicher, ist es nicht sehr interessant, ein privates Team, ohne einen großen Hersteller an der Seite, zu gründen", erklärte der Franzose. Deswegen arbeite er aktuell auch nicht an einem bestimmten Projekt, sondern halte die Augen offen. Sollten sich die Regeln ändern und entweder eine Budgetgrenze kommen oder Kundenautos erlaubt werden, dann könne er loslegen - die nötige finanzielle Unterstützung vorausgesetzt. "Das heißt auf einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren."

Worüber Todt aktuell anscheinend nur lachen kann, sind Gerüchte darüber, er könne bei Toro Rosso einsteigen, wo Dietrich Mateschitz ja seine Anteile verkaufen will. "Die Leute ziehen aber oft vorschnelle Schlüsse. Sie sehen, wie ich mich länger mit Gerhard Berger unterhalte und schließen daraus, dass ich Toro Rosso übernehmen will, während wir uns nur über Bourdais unterhalten, weil ich sein Manager bin", meinte er dazu. Klar ist, dass ihn die Formel 1 auch als Teambesitzer reizen würde, es aktuell aber aufgrund des finanziellen Aspekts nicht möglich erscheint. "Ich habe diese Idee im Hinterkopf, aber momentan ist das noch nicht denkbar."