Seit bekannt gegeben wurde, dass Max Mosley sein Amt als FIA Präsident weiterführen darf, rollt sprichwörtlich eine Flut von Reaktionen durch die Motorsportwelt. Neben dem ADAC, der erklärte, dass man sämtliche Ämter und die Mitarbeit in der FIA ruhen lassen werde, meldeten sich weitere Clubs zu Wort.

Eine große Last ist von den Schultern Mosleys genommen worden..., Foto: Sutton
Eine große Last ist von den Schultern Mosleys genommen worden..., Foto: Sutton

Unter anderem bezog die amerikanische Automobilvereinigung, AAA, Stellung und verlieh ihrem Unmut über das Resultat der Wahl klaren Ausdruck. "Ein enttäuschender Tag für die FIA", sagte etwa Robert Darbelnet von der AAA. Man habe bereits überlegt, dem Protest des ADAC zu folgen.

"Es bedarf ernsthaften Überlegungen, um zu entscheiden, ob man in einer Organisation wie dieser, in welcher derlei Dinge stillschweigend geduldet werden, weiter mitwirken möchte", sagte Darbelnet.

Etwas sanftmütiger hingegen reagierte die britische Automobilsportbehörde MSA auf den Ausgang der Wahl. Es sei nun endlich an der Zeit, mit dem Sport fortzufahren. Man respektiere das Resultat der Wahl und möchte im Sinne des Sports mit der Arbeit fortfahren.

"Die Motor Sports Association [MSA] respektiert die Entscheidung der FIA, was die Angelegenheiten von Max Mosley angeht, und denkt, dass es nun an der Zeit ist im Sinne des Sports weiter zu machen, und an einem Strang zu ziehen", stand in einem Statement der MSA. "Die Motor Sports Association schaut nach vorne und führt ihre konstruktive Arbeit als wichtiges Mitglied der FIA weiterhin fort."

Ganz anders hingegen sieht das die niederländische Motorsportbehörde [ANWB]. "Ich bin nicht überrascht, aber auch nicht glücklich", sagte Guide Van Woerkom, Präsident des niederländischen Verbands. "Ich habe dagegen gestimmt und habe mit 34 weiteren, größeren Clubs, einen gemeinsamen Brief verfasst, in dem wir ihn gebeten haben, spätestens im November 2008 zurückzutreten, doch das Ergebnis ist nun anders", sagte Woerkom. Seiner Meinung nach haben vor allem die kleinen Clubs zu diesem Resultat beigetragen, die größeren seien gegen Mosley gewesen.

"Gut, wir kennen Max schon lange. Er schiebt immer die Argumente die gegen ihn sprechen von sich und propagiert seine eigenen", so Woerkom. "Er hat sehr viele Kontakt mit den kleineren Clubs und was wir in diesem Meeting gesehen haben, war, dass die kleineren Clubs ihm gegenüber, mehr oder weniger, gut gesinnt waren."

"Aber wenn man sich die größeren Clubs, die AAA [USA], den australischen Club, die JAF [Japan] mit über 70 Millionen Mitgliedern, den ADAC in Deutschland oder die NWB in Niederlande ansieht, dann waren all diese großen Clubs dagegen, dass er [Mosley] im Amt bleibt."

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.