Nicht unerwartet waren vor allem die britischen Experten und Kenner nach dem Sieg Lewis Hamiltons in Monaco einigermaßen aus dem Häuschen. Da war einerseits Jackie Stewart, der zwar meinte, dass man in Monaco auch Glück brauche, wenn man es habe, dann aber auch Nutzen daraus ziehen müsse. "Es war schwer da draußen. Er hat einen tollen Job gemacht. Es ist toll, für den britischen Motorsport, dass ein britischer Fahrer und ein britisches Team wieder da oben stehen. In seinem Alter kann er hier oft gewinnen. Er hat das Auto, das man braucht und er hat das Talent", zitierte der Telegraph den dreifachen Monaco-Sieger.

Auch Frank Williams musste Hamilton ein Lob aussprechen und meinte, sein Landsmann habe mit viel Hirn gewonnen. "Es war nass in Monte Carlo, gab viel Druck und viele Mauern. Man braucht Hirn, um alles unter Kontrolle zu halten." Williams fügte dann noch an, dass Michael Schumacher Monaco zu lange dominiert habe und diese Ära nun vorbei sei. Er beschwor eine Hamilton-Ära in Monaco und rechnete damit, dass er viele Jahre gewinnen kann. "Hamilton kann das. Durch die Swimming-Pool-Schikane ist er magisch, dort ist es sehr schnell. Wenn sie dort die Kontrolle verlieren, so wie Nico [Rosberg], dann ist es vorbei. Hamilton fuhr durch, als wäre er im Go-Kart", sagte Williams.

Wenig überraschend war auch Ron Dennis über die Maßen begeistert und musste den Vergleich mit einer anderen Größe der Formel 1 herstellen, mit Ayrton Senna. "Lewis hat sich hier einen Traum erfüllt. Das war ein symbolisches Rennen. Es ist technisch so schwer, hier zu gewinnen. Lewis hat einen Fehler gemacht und früh den Preis gezahlt, kam aber zurück. Jeder Rennfahrer will hier gewinnen. Das ist speziell, egal wer du bist. Den Sieg hier kann man nicht übertreffen. Ayrton schaffte es sechs Mal. Sie sind beide große Fahrer.

Und auch Anthony Hamilton feierte eifrig mit, durfte aber auch gleich ein paar Angriffen auf seine Position als Manager seines Sohnes eine Absage erteilen. Denn den etwas missglückten PR-Auftritt in der Türkei, als Lewis bei Troja im Renn-Overall regelrecht in den Seilen hing, sahen viele nur als letzten von einigen Management-Fehlern. Einige Beobachter meinten, ein guter Manager hätte das verhindert. Doch Anthony Hamilton plant nicht, jemand Anderem die Aufgabe zu übergeben. "Lewis hat Vertrauen in mich und nur das zählt. Ich habe keinen Agenten getroffen, der uns etwas anbieten kann, das wir nicht selber schaffen", zitierte ihn die Daily Mail.