Die Reifenstrategie hielt Renault am Sonntag in Monaco ziemlich auf Trapp. Denn beim Start war Nelson Piquet Jr. auf Full Wets unterwegs, während Fernando Alonso mit Intermediates loslegte, aber kurz darauf auch auf die Gummis für stärksten Regen wechselte. Als es dann trocken wurde, entschied sich das Team, früh auf Trockenreifen zu setzen, was beide Piloten ein wenig Probleme bereitete - vor allem Piquet, der aus dem Rennen rutschte. Für Alonso war am Ende auch nicht mehr als Rang zehn drin.

"Wir haben nicht das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten und was ich in einem normalen Rennen für möglich gehalten hätte. Die Streckenverhältnisse änderten sich ständig; das Auto war sehr empfindlich und ich habe einige Fehler gemacht", meinte Alonso danach. Auch ein Wechsel der Strategie half nicht mehr, doch der Spanier erklärte, dass er und das Team aufgrund der Tatsache, dass man nicht um die WM fährt, einige ungewöhnliche Risiken eingegangen waren. "Aber all das führte heute nicht zum Erfolg. Wir müssen jetzt darauf setzen, dass es beim nächsten Rennen in Montreal besser klappt."

Von einer riesigen Enttäuschung nach einem schweren Wochenende sprach Piquet, der den Wechsel auf Trockenreifen bei noch wechselhaften Bedingungen durchaus als Risiko bezeichnete, da es noch feucht war. "Wegen der unberechenbaren Gripverhältnisse rutschte ich beim Anbremsen von Sainte Devote aus und beschädigte das Auto. Aber ich werde den Kopf nicht hängen lassen und mir selbst leid tun", betonte er und erklärte, bereits voll auf Kanada konzentriert zu sein.

Da die Bedingungen so unberechenbar waren, meinte Flavio Briatore, dass das Rennen als verpasste Gelegenheit gewertet werden muss. "Das ist umso bedauerlicher, weil wir heute wirklich schnell waren. Fernando fuhr ein aggressives Rennen, aber nach seinem Ausrutscher und dem Unfall war klar, dass er es nicht mehr in die Punkteränge schaffen würde", sagte der Teamchef. Piquets Rennen bezeichnete er als enttäuschend, musste aber anmerken, dass Monaco für einen jungen Fahrer eben eine schwere Aufgabe sei, weil die Anforderungen so einzigartig sind. "Aber das ist abgehakt – von jetzt an konzentrieren wir uns auf den Kanada-GP."

Auch Ingenieursdirektor Pat Symonds hatte gesehen, dass mehr möglich gewesen wäre, da Alonso am Ende die drittschnellste Rennrunde auf dem Konto hatte. Das zeigte für Symonds auch die Fortschritte, die das Team selbst auf einer Strecke wie Monaco gemacht hat. "Doch das ist auch schon alles, was wir an Positivem aus Monaco mitnehmen können. Es war ein schwieriges Wochenende, das in einem schwierigen Rennen gipfelte, und an dem wir kaum einmal unser wahres Potenzial aufdecken konnten", meinte er.