BMW Sauber ist zum wiederholten Male nicht zufrieden. Erneut klappte ein Qualifying nicht nach Wunsch. "Robert hat das Potenzial mehr oder weniger ausgeschöpft", bilanzierte Mario Theissen. Platz 4 wäre für den Polen drin gewesen, doch dafür war seine letzte Runde nicht gut genug. Die Top3 lagen so oder so außer Reichweite. "Die Position von Nick ist enttäuschend." Der Mönchengladbacher startet nur von Platz 13, hat somit zum ersten Mal in dieser Saison das dritte Qualifying nicht erreicht.

"Ich habe keine Angst", sagte Theissen, "aber es ist sicher so, dass wir hier und in Istanbul langsamer waren als Ferrari und McLaren." Jetzt müsse man bei der Entwicklung Gas geben. "Ich mache mir schon Sorgen um die Performance, wenn wir nicht dort stehen, wo wir glauben hinzugehören", verrät Theissen. Besonders schwierig ist die Situation bei Heidfeld. Denn der große Abstand zu seinem Teamkollegen erklärt sich weder über ein technisches Problem an seinem Auto noch über eine eventuelle Regenabstimmung. Es liegt einzig an einer Kombination aus seinem Setup, seinem Fahrstil und seiner Fähigkeit, die Reifen auf Temperatur zu bringen. "Früher war es oft ein Vorteil, dass ich schonend mit den Reifen umgegangen bin", sagt Heidfeld. "Jetzt ist es ein Nachteil."

Schon im Freien Training am Samstagmorgen habe das Team gesehen, dass der Abstand zwischen den beiden Fahrern größer wurde, je niedriger die Temperatur war. Das sei auch im Nassen so gewesen. "Das Reifenaufheizen ist das Hauptproblem", sagt Theissen. Jetzt müsse sich Heidfeld zusammen mit seinen Ingenieuren in die Technikanalyse vertiefen. "Wir haben detaillierte Kurvengeschwindigkeiten und Einlenkpunkte, damit bekommen wir Aussagen über den Grip und daraus kann man einiges ablesen." Diese Detailarbeit werde gerade erledigt. Auch die Designabteilung in der Fabrik werde darin eingebunden. "Wir müssen schauen, ob wir einen Faktor isolieren können, der ihn mehr behindert als Robert oder der Robert sogar entgegenkommt und Nick stört."

Den Fahrstil hat Heidfeld bereits etwas angepasst, aber so fahren wie sein Teamkollege kann er nicht ohne weiteres. "Es ist schwierig, den Fahrstil so zu ändern wie Robert fährt. Er lenkt aggressiver ein, fährt eine andre Linie. Das ist nicht so einfach umzustellen." Auf Long Runs ist das Problem laut Heidfeld kleiner, aber nicht komplett verschwunden. "Auch da würde ich mir weichere Reifen wünschen", sagt er. Im Rennen rechnet Theissen deshalb nicht mit einem größeren Problem durch die Reifentemperaturen. "Da ist sein Problem, dass 12 Autos vor ihm stehen. Und hier ist es fast unmöglich, von 13 in die Punkte zu fahren." Jedenfalls so lange es nicht regnet.