Am Samstagvormittag gab es Aufregung im Fahrerlager von Monaco: die Automobilhersteller BMW, Ferrari, Honda, Toyota, Mercedes-Benz und Renault hätten ein Meeting mit der FIA abgesagt, in dem die Motoreneinfrierung von 2013 auf 2011 vorgezogen werden sollte. Schnell wurde darüber spekuliert, ob die Hersteller Angst davor gehabt hätten, sich mit Max Mosley an einen Tisch zu setzen beziehungsweise ob dies Mosleys verzweifelter Versuch gewesen sei, mit einem Erfolg zu beweisen, dass er noch immer als FIA-Präsident Dinge umsetzen könne.

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen stellte klar: die Einladung ging nicht an die Teamchefs, sondern die Motorenleute der Hersteller und kam nicht von Max Mosley, sondern vom Technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting. Von einem vorzeitigen Ende der Motoreneinfrierung wollte Theissen ebenfalls nichts wissen. "Ich habe das gehört, aber nur als Gerücht." Die Einladung habe nur davon gesprochen, dass man über das zukünftige Motorenreglement sprechen wolle.

"Das war sehr kurzfristig und niemand war darauf vorbereitet", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "An einem Rennwochenende sind andere Dinge zu tun. Wir haben um Verständnis gebeten, dass wir ein neues Datum brauchen." Das sei alles gewesen. "Es war nichts Böses." Theissen ging noch etwas mehr ins Detail: "Die Einladung enthielt keine Agenda und keine weiteren Informationen, was konkret besprochen werden sollte." Deshalb habe man darum gebeten, eine Tagungsordnung zu erhalten, um sich anhand dieser auf das Meeting vorzubereiten. "Ohne Vorbereitung ist kein effizientes Meeting möglich", sagte Theissen. Das habe die FIA verstanden.

Bereits zu Beginn dieses Jahres haben die Hersteller mit der FIA vereinbart, dass man nicht vor 2010 Details über das neue Motorenreglement bekannt geben werde. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass schon in den kommenden beiden Jahren zu viel Geld in die Entwicklung investiert wird. "Das wurde allgemein als vernünftig angesehen", verriet Theissen. Das Meeting sei aber nur aufgeschoben und BMW erwarte eine neue Einladung, allerdings nicht vor dem Kanada GP, da das Meeting in Europa stattfinden solle.

Von einer vorgezogenen Einführung des neuen Reglements hält Theissen nichts. "Dann würde es in den kommenden zwei bis drei Jahren teurer und wir haben gerade erst die Motorenabteilungen verkleinert." Die Mitarbeiter wurden anderen Abteilungen in der Pkw-Entwicklung zugeteilt und könnten wieder zurückrekrutiert werden, "aber das sollte man nicht Monat für Monat ändern."