Als Felipe Massa eine halbe Minute vor dem Ende des Qualifyings die Ziellinie überfuhr, blieb sein Boxenfunk stumm. Aus dem Nichts hörte er plötzlich die Stimme seines Renningenieurs Rob Smedley schreien: "Unglaublich, du stehst auf Pole!" Für den Rest der Runde konnte sich Massa ein Lächeln unter seinem Helm nicht verkneifen. Denn auch er fand seine dritte Saison-Pole einfach nur "unglaublich".

Immerhin hatte er noch vor dem Rennwochenende betont, dass Monaco nicht gerade zu seinen Lieblingsstrecken zähle. "Jetzt fange ich langsam an, sie etwas mehr zu mögen", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. Die Pole bietet ihm die bestmögliche Ausgangsposition für ein schwieriges Rennen - ohne Überholchancen und mit unklaren Wetteraussichten.

Es ist die erste Ferrari-Pole in Monaco seit Michael Schumacher im Jahr 2000. Der Deutsche war es auch, der 2001 den bislang letzten Ferrari-Sieg im Fürstentum einfuhr. An diesem Wochenende ist er in seiner Rolle als Berater an der Strecke und gab unter anderem auch Massa einige Tipps für den Stadtkurs. Das Ergebnis komplettierte Kimi Räikkönen auf Platz 2. "Eine rote erste Reihe: mehr hätten wir uns nicht wünschen können", freute sich Teamchef Stefano Domenicali. "In den vergangenen Wochen haben wir angekündigt, dass wir an dieses Rennen anders herangehen würden", sagte Domenicali, "bis jetzt hat sich das ausgezahlt."

Auch Räikkönen hätte auf dem überholfeindlichen Kurs lieber auf der Pole gestanden, aber angesichts der Wettervorhersage nimmt er das gelassen hin. "Im Regen könnte das Rennen zur Lotterie werden und dann gibt es vielleicht mehr Überholmöglichkeiten, da es im Trockenen gerne langweilige Prozessionen gibt." Mit seinem Auto war der Finne zufrieden. Zwar konnte er auf der ersten gezeiteten Runde nicht alles aus den Reifen herausholen, aber die Zweifel über das Potenzial in Monaco seien nun verflogen.