Er kennt keine Investoren aus Bahrain oder Dubai und auch an dem irgendwo kreierten Gerücht, Lancia könne statt Red Bull bei Toro Rosso einsteigen, ist laut Gerhard Berger gar nichts dran. Der Österreicher weiß nur, dass Toro Rosso in Zukunft Geld brauchen wird, um sich das Überleben zu sichern und er weiß auch, dass die benötigten Summen zum Betrieb eines Formel 1-Teams ab 2010 wohl nur von einem Hersteller oder einem Unternehmen wie Red Bull kommen können - Red Bull will seine Anteile am Team aber verkaufen aber verkaufen, denn zwei Teams machen für Dietrich Mateschitz unter dem neuen Reglement ab 2010 keinen Sinn.

Ab 2010 muss nämlich jedes Team ein eigenes Auto bauen und Red Bull Racing, sowie Toro Rosso werden aktuell von Red Bull Technologies beliefert. Toro Rosso wird seinen Lieferanten dann verlieren, und um ein eigenes Auto zu bauen, wird es mehr Personal brauchen. Sollte die finanzielle Unterstützung nicht kommen - und Berger sieht den Markt momentan in schlechter Lage -, könne es durchaus sein, dass er nicht mehr lange im Paddock sei, ließ der Österreicher im Gespräch mit der Austria Presse Agentur wissen. "Niemand von uns will in die Minardi-Rolle schlüpfen", erklärte er.

Was für ihn noch erschwerend hinzukommt, ist die Tatsache, dass Sebastian Vettel schon im nächsten Jahr bei Red Bull fahren könnte, denn der Deutsche ist bei Red Bull unter Vertrag, nicht bei Toro Rosso. "Das ist noch nicht entschieden, aber es ist möglich", meinte Berger. Er würde allerdings sehr gerne mit Vettel und Sebastien Bourdais weitermachen, da das Team mit beiden zufrieden sei und ein ständiger Fahrerwechsel immer Probleme bringe. Die finanziell praktischste Lösung eines Pay-Drivers kommt für ihn aber nicht infrage. "Wir werden nie einen Bezahlfahrer haben. Das machen wir nicht", betonte er.