Ein guter Startplatz in Monaco ist wichtig und deswegen könnten einige Teams durchaus versucht sein, mit wenig Sprit in Q3 zu gehen, um im Rennen daraus einen Vorteil zu ziehen. Fernando Alonso scheint das aber nicht zu planen. "Ich weiß nicht, welche Strategie wir am Samstag wählen, aber ich denke, der Benzineffekt hier ist zu klein, um viel zu gewinnen. Auf einigen Strecken können dich zehn Kilo mitten in den Kampf bringen oder zumindest in die ersten beiden Startreihen. Hier gewinnt man vielleicht 0,15 Sekunden, also muss man 20 oder 30 Kilo rausnehmen und dann fährt man 20 Runden weniger als die anderen, was nichts bringt", erklärte der Spanier.

Aus diesem Grund sah Alonso nur einen sehr kleinen strategischen Spielraum, auch wenn er immerhin die Möglichkeiten sah, dass man sich leicht qualifiziert, um vorne zu sein oder schwer fährt und Vertrauen in den Rennverlauf setzt. Letztendlich läuft es für ihn aber eigentlich immer auf das gleiche heraus. "Schließlich und endlich wählen wir immer eine Zwei-Stopp-Strategie und die Teams scheinen immer mehr oder weniger in den gleichen Runden zu stoppen, also gibt es nichts Spezielles."

Und auch beim Rückstand zur Spitze hatte er keine Überraschungen erlebt, sondern meinte, Renault sei in der Position, die dem Team zusteht. "Und in einer Position, die in den vergangenen drei Rennen eine Änderung verlangte. Sicher, wenn man in Monaco ankommt, denkt man, dass die Dinge vielleicht anders sind, denn es ist eine spezielle Strecke und man hofft, das Auto wird auf einer völlig anderen Strecke anders laufen. Das war aber nur eine Hoffnung, heute ist die Realität da." Und die sah auch so aus, dass der R28 nicht ganz so einfach zu fahren war. Alonso gestand zu, dass er und Nelson Piquet Jr. mehr Probleme hatten als andere - was auch die Berührungen der Reifenstapel zeigten. "Ich denke, wir haben noch Raum zur Verbesserung und haben ein paar Ideen, das Auto am Samstag zu ändern und uns auf das Qualifying vorzubereiten. Das ist hier sehr wichtig, das Rennen ist nicht so wichtig. Das Qualifying ist das Hauptziel dieses Wochenende."

Und er hatte Glück, dass er ohne Strafe das weitere Wochenende bestreiten kann, denn Alonso musste nach seinem Absperrungs-Kuss vom Donnerstag zu den Stewards, weil er mit dem kaputten Heck eine ganze Runde gefahren war und Teile auf der Strecke verstreute. Rubens Barrichello erhob dabei schon auf der Runde den Finger und es mussten auch rote Flaggen gezeigt werden, weil der Kurs gesäubert werden musste. Doch Alonso ging straffrei aus und erklärte der Zeitung Diario AS: "Ich habe ihnen gesagt, dass ich sicher gefahren bin, ohne jemanden zu gefährden und dass es außerdem keine guten Bereiche zum stoppen gab." Als es dann keine Strafe gab, bedankte er sich und das sei es auch schon gewesen, wie er meinte.