"Es gibt auf jeder Strecke einen anderen Weg, um schnell zu sein. Es ist eine besondere Herausforderung, es hier richtig zu machen, am Limit zu sein und nichts zu treffen", ließ Kimi Räikkönen am Mittwoch in Monaco wissen. Und der Finne weiß, wovon er spricht, immerhin hat er 2005 hier gewonnen und durfte 2007 im Qualifying merken, wie kostbar ein Fehler schon im Qualifying sein kann. Räikkönen rechnet deswegen wieder mit einem anstrengenden Wochenende. "Im Rennen hängt es nicht immer von einem selbst ab, was passiert. Man kann das perfekte Rennen fahren und dann ist hinter der Kurve einer in der Mauer. Das weiß man nicht. Hier kann vieles richtig und falsch laufen", erklärte der Weltmeister.

Nur eines war im klar und damit stimmte er Fahrern wie Nick Heidfeld oder Fernando Alonso zu. Der Fahrer könne im Fürstentum zwar mehr ausrichten als anderswo, aber "man braucht trotzdem ein gutes Auto, um vorne zu sein." Und den Ferrari erwartet Räikkönen in diesem Jahr durchaus als Monaco tauglich, wobei er nicht meinte, dass man nun das wahre Bild des Ferrari sehen wird. "Wir haben den wahren Ferrari in den anderen Rennen schon gesehen. Dieses Rennen und das nächste in Montreal waren wahrscheinlich die schwierigsten für uns im Vorjahr. Als Paket waren wir nicht so stark wie erhofft", meinte er und erklärte, dass er sicher sei, dass man dieses Jahr besser aufgestellt ist als im Vorjahr. "Morgen und das restliche Wochenende werden wir genau sehen, wie es ist.

Das vorige Jahr und die jüngere Ferrari-Vergangenheit interessierten den Finnen aber ohnehin kaum. So sei es zwar schön, schon einmal in Monaco gewonnen zu haben und er konnte bei den Tests in Le Castellet immerhin erkennen, dass sich der Ferrari über Bodenwellen, Kerbs und langsame Kurven besser angefühlt habe. Im Prinzip vertröstete er aber immer mit den Worten: "Wir müssen auf morgen warten und über das Wochenende schauen, wo wir stehen." Das gleiche galt aus seiner Sicht auch für McLaren, die er zwar als Favoriten durchaus anerkannte, doch eben erst am Wochenende sehen wollte, wer wo steht. "Vielleicht kann BMW auch dran sein", sagte Räikkönen.

Der angekündigte Regen könnte aber alles über den Haufen werfen, wobei der Ferrari-Pilot anmerkte, dass jede Strecke schwer sei, wenn sie nass ist. "Hier ist es wegen der Bodenmarkierungen wahrscheinlich schwerer, weil es eine normale Straße ist. Es wird sehr rutschig, wenn es regnet. Nach ein paar Runden gewöhnt man sich und es ist OK. Ohne Traktionskontrolle muss man nur etwas besser aufpassen und schauen, was passiert", meinte er. Wer nach seiner Meinung besonders gut mit Monaco zurecht kommt, verriet Räikkönen auch, wobei seine Liste recht kurz war, da einige der Experten schon aus der Formel 1 weg seien. "Mit Fernando hatten wir voriges Jahr und in den Jahren davor gute Kämpfe. Lewis war voriges Jahr gut hier und Felipe war Dritter. Es hängt aber auch von den Autos ab", musste er noch einmal betonen.

Räikkönen konnte aber nicht verleugnen, dass auch er Monaco als einigermaßen speziellen Grand Prix empfindet, auch wenn er im Prinzip nur ein weiteres Rennen ist. "Man bekommt hier letztendlich die gleichen Punkte. Aber jeder sagt, dass es hier ein besonderer Ort ist und hier ist wohl mehr Atmosphäre. Es sind viele Leute hier, es ist fester Teil der Formel 1 und es ist ein spezieller Ort, hier in Monaco zu fahren." Dass sich auch für ihn ein Sieg im Fürstentum speziell anfühlt, liegt daran, dass die Strecke schwer ist und so viele Dinge während eines Rennens passieren können - und eben auch schon im Qualifying. "Man muss hier überall perfekt sein", meinte Räikkönen.