Felipe Massa ist auch im dritten Jahr in Folge der strahlende Sieger von Istanbul. Nach seiner dritten Pole Position holte er sich den dritten Sieg im Istanbul Park. "Das ist fantastisch", sagte Massa nach dem Sieg. "Es war ein sehr schwieriges Rennen. Lewis hat das ganze Rennen gepusht." Dabei rechnete Massa schon früh damit, dass Hamilton auf drei Stopps sein würde. "Das war eine Erleichterung für mich. Er war so stark, dass ich ihn auf der Piste kaum halten konnte." Die Dreistoppstrategie des Briten spielte Massa aber in die Hände. "Es war mit etwas Mühe, aber wir haben es geschafft."

Die Dreistoppstrategie wählte McLaren in Abstimmung mit Bridgestone, die Sicherheitsbedenken bei den Reifen hatten. "Zwei Stopps wären auch gegangen", so Ron Dennis. "Aber die Sicherheit unserer Fahrer geht vor." Hamilton ist auch mit Platz 2 zufrieden. "Es war schwierig, die Ferrari herauszufordern und wir wären auch schon mit einem Top5-Ergebnis zufrieden gewesen." Auf den harten Reifen habe er mit Massa mithalten und ihn überholen können. "Am Ende habe ich mit den weichen Reifen gepusht wie verrückt, aber er war weit genug vorne." Norbert Haug war dennoch zufrieden: "Ferrari zu splitten ist gut", sagte er Premiere. "Wir können heute mit fug und recht behaupten, den gleichen Speed gehabt zu haben."

Gleich am Start überschlugen sich die Ereignisse. Vorne hatte Felipe Massa kein Problem, der Brasilianer fuhr ungefährdet als Erster in die erste Kurve. Dahinter kam Heikki Kovalainen schlecht weg. Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton starteten viel besser und versuchten den Finnen links und rechts zu überholen. Während Hamilton vorbeikam, konnte sich Räikkönen innen nicht ganz durchquetschen. Kovalainen fuhr sogar leicht über den Frontflügel seines Landsmannes. Räikkönen konnte weiterfahren, Kovalainen kam für einen Reifenwechsel an die Box.

"Beim Anbremsen der ersten Kurve war ich neben Heikki etwas eingequetscht", sagte Räikkönen. "Das war Pech, mein Frontflügel war danach kaputt und er hatte einen Reifenschaden." Es habe also keinem von beiden geholfen. Räikkönens Flügel war jedoch nicht so stark beschädigt, dass das Team die Zeit für einen Wechsel aufbringen wollte. "Dennoch war es ein Handicap", sagte Räikkönen auf der Siegerpressekonferenz. "Wir haben Punkte eingefahren, nicht so viel auf die Verfolger verloren und schauen jetzt auf das nächste Rennen."

Richtig spektakulär ging es am Ende de Feldes zu: Giancarlo Fisichella raste ins Heck von Kazuki Nakajimas Williams und flog regelrecht über das Auto des Japaners. Fisichellas Rennen endete in der Auslaufzone, Nakajima schleppte seinen Williams noch bis an die Box, bevor er frustriert aufgeben musste. In Folge des Unfalls mussten auch Adrian Sutil und Sebastian Vettel ihren Boxenmannschaften einen Besuch abstatten. Die folgende kurze Safety Car-Phase beruhigte das Rennen.

Während Massa, Hamilton und Robert Kubica die ersten drei Plätze belegten. Kämpfte sich Räikkönen an Fernando Alonso vorbei, dessen Renault der Ferrari-Pilot scheinbar spielend überholte. Alonso war in Runde 15 auch der erste Spitzenpilot, der zum Nachtanken an die Box ging. Nur zwei Runden später kam schon Lewis Hamilton. Massa stoppte weitere drei Umläufe danach in Runde 19. Zwar kam der Brasilianer vor dem McLaren von Hamilton auf die Bahn zurück, doch schon in Runde 23 änderte sich das Bild an der Spitze: Hamilton überholte Massa und ging in Führung.

Darüber durfte er sich aber nur kurz freuen. Bereits in Runde 32 kam Hamilton zu seinem zweiten Boxenstopp. Wie beim ersten Boxenbesuch nahm er harte Reifen mit, womit fest stand: der Brite war auf einer Dreistoppstrategie. Massa war somit für ihn außer Reichweite. Doch Hamilton kam nach seinem dritten Stopp vor dem zweiten Ferrari von Kimi Räikkönen auf die Piste zurück, der bis zum Schluss im Windschatten des McLaren hing, aber nicht vorbeikam. So rettete Hamilton hinter dem Sieger Massa Platz 2 ins Ziel. Platz 3 belegte Räikkönen vor den beiden BMW Sauber von Robert Kubica und Nick Heidfeld. Fernando Alonso holte mit Platz 6 erneut drei Punkte für Renault. Die Top-8 komplettierten Mark Webber und Nico Rosberg.