Was genau an seinem Toyota kaputt ging, wusste Timo Glock kurz nach dem Qualifying noch nicht. Dass etwas kaputt ging, merkte er aber sofort: "Die Radaufhängung vorne rechts ist einfach weggeknickt", so Glock. "In Kurve 7 spürte ich noch nichts, dann fuhr ich nach Kurve 8 auf Kurve 9 zu und beim Anbremsen war auf einmal keine Verzögerung da." In diesem Moment sah er, dass sein Rad weggeknickt war.

Im offiziellen Toyota Press Release nannte das Team den Defekt ein Problem mit den vorderen rechten "drive pegs". "Ich habe keine Ahnung, was das ist - habe das vorher auch noch nie gehört", gestand Timo, der sich erst noch bei seinem Team erkunden musste. Eins wusste er aber genau: seine Runde hätte ihm eine Verbesserung gebracht, da er bis Kurve 8 schon drei Zehntel Vorsprung auf seine beste Runde herausgefahren hatte. "Das hätte ziemlich easy für die Top10 gelangt", sagt er. "Ich könnte sogar sagen: ich wäre schneller als Jarno gewesen." Doch hätte, wäre, wenn...

So muss er sich mit den guten Eindrücken aus den Trainings zufrieden geben. "Es lief ab der ersten Runde gut, ich bin das ganze Wochenende ziemlich zufrieden", sagte er. "Schade, dass es im entscheidenden Moment nach hinten losgegangen ist." Die guten Long Runs mit viel Gewicht machen ihm jedoch Mut. "Ich habe mich über die Distanz im Auto sehr wohl gefühlt. Aber von Platz 15 wird es schwierig, vielleicht können wir über die Strategie etwas machen." Einen Satz in die Punkteränge hält er aber für unwahrscheinlich.

Wichtig ist es für Glock, jetzt ein solides Basissetup zu finden, das wie in Barcelona und Istanbul überall gut funktioniert. "Wenn wir das auf alle Strecken übertragen können, bin ich happy." Dann hätte er eine Basis, auf der er an den Rennwochenenden aufbauen könnte. Generell müsse Toyota im engen Wettbewerb nachlegen. "Renault hat einen relativ großen Schritt gemacht, da müssen wir dran bleiben", sagte Glock. "Sie sind mindestens auf gleicher Höhe, vielleicht sogar einen Tick vor uns. Auch Red Bull sieht stark aus." Damit wolle Glock jedoch nicht sagen, dass Renault meilenweit voraus sei. "Ich bin ganz zuversichtlich über die Distanz."