Nach dem Ausstieg von Super Aguri sind Force India und Toro Rosso jene Teams, die wohl am ehesten am Ende des Feldes anzutreffen sein werden. Eine italienisch-indische Freundschaft scheint sich derzeit aber nicht anzudeuten. Sebastian Vettel geriet schon in Runde 1 des Spanien GP mit Adrian Sutil aneinander. Vettel sprach hinterher von einer "hirnlosen" Aktion, Sutil meinte, dass Vettel lieber den Mund halten solle.

Im Qualifying in Istanbul war es nun der andere Toro Rosso-Pilot, der sich über Force India beklagte. "Viel Verkehr, vor allem die Force India-Jungs, ruinierten meinen Nachmittag", schimpfte Sebastien Bourdais. "Auf meinem ersten Run wurde ich von Sutil ab Kurve 3 aufgehalten." Auf dem zweiten Run lief er in Kurve 8 auf Fisichella auf. Somit fehlte ihm die nötige Erfahrung für den entscheidenden dritten Run. "Das ist schade, da ich bis auf zwei Zehntel ans Q2 herangekommen bin. Alle benehmen sich im Qualifying gut, aber ich weiß nicht, was die beiden Jungs auf ihren Outlaps machen."

Technikchef Giorgio Ascanelli versteht Bourdais Ärger. "Ich glaube, er wird so schnell keinen Urlaub in Indien machen!" Besser lief es für den anderen Seb. Vettel schaffte den Sprung ins Q2 und hätte laut Ascanelli sogar noch ein Zehntel finden können. "Aber keine weitere Position. Er war mutig genug, in Kurve 8 über das Limit hinauszugehen." Dort habe er mehr gegeben, als das Auto hergebe.

Vettel war mit seiner Leistung zufrieden. "Ich hatte Balanceprobleme, aber langsam kommen wir hin und machen Fortschritte. Es ist schön, unserem alten Auto eine gute Startposition zum Abschied zu bescheren." Jetzt hofft er, dass ihm sein STR2B auch einen Gefallen zum Abschied tut und er diesmal vielleicht alle 58 Runden bis ins Ziel schafft.